Das Schockierende am Angebot ist das Angebot selbst: 500 Videos mit Kinderpornografie kosten 35 Dollar. Für 60 Dollar gibts 2800 Kinderpornos, für 150 Dollar 9000. Bezahlt wird mit Kreditkarte. Das Geld fliesst über einen anonymen Zahlungsdienstleister irgendwo in Osteuropa zum Verkäufer.

Unzählige solche Angebote gibt es auf dem Messengerdienst Telegram. Man findet sie mit wenigen Klicks. «In dieser Szene hat eine gewaltige Professionalisierung und Digitalisierung stattgefunden», sagt der Cybercrime-Spezialist Abdelkader Cornelius.

Täter verbreiten heute Kinderpornografie auf allen verfügbaren Kanälen – auch über soziale Medien. Bevorzugter Kanal ist aber Telegram. Der russische Messengerdienst hat einen entscheidenden Vorteil: Bei Whatsapp ist eine Gruppe auf 256 Personen beschränkt, bei Telegram sind 200'000 möglich.

In diesen Gruppen und Channels tauschen teilweise Zehntausende hemmungslos ihre Fantasien. Täter posten Links zu ihren Websites, auf denen sie Unmengen von Bild- und Videomaterial von Kindern verkaufen. Kindern, die irgendwo auf der Welt vor laufender Kamera sexuell missbraucht werden. Noch vor wenigen Jahren bewegten sich Täter und Konsumenten fast nur in abgeschotteten Netzwerken, in sogenannten Peer-to-Peer- Netzen oder im Darknet.