Seit 2015 werden jedes Jahr 20'000 und mehr Tonnen erstklassiger Schweizer Brotweizen nicht zu Mehl verarbeitet, sondern an Tiere verfüttert. Das sind gut fünf Prozent der Ernte. Das geschieht allein, um den Preis zu stützen. Verantwortlich für die Deklassierung, so der Fachausdruck, sind die Branchenorganisationen.

«Wir können uns diese Politik nicht mehr leisten», sagt Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauernverbands. Bestes Getreide zu opfern, sei angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit nicht akzeptabel. Immer mehr Bauern störten sich daran. «Sie bemühen sich mit viel Aufwand darum, erstklassigen Brotweizen zu produzieren. Und dann wird daraus am Ende Tierfutter», sagt Rüegsegger. Das sei ineffizient und führe zu Mindereinnahmen. 

Hinzu kommt: Der Schweizer Bauernverband hat sich ganz offiziell den Kampf gegen Foodwaste auf die Fahne geschrieben. Da kann die Branche nicht länger so verschwenderisch mit Ressourcen umspringen. Sonst bekommt sie ein Problem mit ihrer Glaubwürdigkeit.