Ende Juni brauchte Monika Amstutz* (Name geändert) Ferien. «Meine Batterien waren leer», sagt die 63-jährige Zürcherin. Sie hatte sich in den letzten Wochen noch intensiver als bisher um ihre Mutter gekümmert. Diese war gestürzt und hatte eine Schnittwunde. Die genähte Verletzung musste jeden Tag desinfiziert und gepflegt werden.

Drei Jahre schon betreut Monika Amstutz ihre bedürftige Mutter abwechselnd mit anderem Pflegepersonal in 24-Stunden-Schichten. Doch sie weiss nicht, wie lange sie noch mag. Der Lohn, den sie seit Anfang Jahr für die Pflege erhält, entlastet sie wenigstens finanziell ein wenig. Im Januar erhielt sie für 64 Stunden rund 2400 Franken, im Folgemonat für 82 Stunden rund 3700 Franken.

Amstutz bekommt aber nicht den ganzen Betrag, ein Teil geht an die Firma Iaha (International Association for Healthy Aging) mit Sitz in Zürich. Rund 900 Franken waren es im Januar, etwas mehr als 600 Franken im Februar. Die Iaha hat diese Beträge in Rechnung gestellt, weil sie für Amstutz den Pflegebedarf abgeklärt, fachliche Unterstützung gewährt und die Buchhaltung gemacht hat.

Zermürbender Aufwand

Pflegende Angehörige können ihre Forderungen nicht direkt bei den Krankenkassen anmelden, sie müssen einen Umweg über eine Spitexorganisation machen. Damit wollte der Gesetzgeber sicherstellen, dass alles korrekt abläuft, dass die Qualität der Pflege stimmt und nicht zu viele Stunden verrechnet werden.