Ein Mietshaus in einer Schweizer Stadt. Blank gescheuerte Treppenhaus-Fliesen, sauber gebündeltes Altpapier vor einer Wohnungstür. Alle paar Tage klingelt hier der Dealer. Er bringt das Kokain. Ein Gramm, zwei Gramm, je nachdem. «Hauslieferdienst ist üblich. Ich würde nie bei Fremden kaufen. Erst recht nicht bei Strassenhändlern. Was die verkaufen, ist der reinste Dreck», sagt Thomas (Name geändert).

Es ist späterer Abend, der Arbeitstag war lang. Mühsam sei es gewesen. «Das ist die Zeit vor Weihnachten, die Leute drehen komplett durch», sagt Thomas. Er arbeitet im Gesundheitswesen und konsumiert seit zehn Jahren Kokain Drogen in der Schweiz So viel Umsatz wie der Flughafen Zürich . Ein Kokser, der anderen beistehen muss, wie geht das zusammen? Thomas schmunzelt. «Sagen wir es so: Ich habe ein Leben A und ein Leben B. Ich achte extrem genau darauf, dass sich die beiden Leben nicht in die Quere kommen.» Leben A ist sein Berufsleben, da muss er funktionieren und Verantwortung übernehmen. In Leben B will er ausflippen, «dumm tun», wie er sagt.