Tipp 1: Den richtigen Zeitpunkt wählen

Besser spät als nie – das gilt auch füe die Vorsorge. Zwar kann man auch mit 62 noch etwas für den Lebensabend auf die Seite legen, doch der Handlungsspielraum wird mit zunehmendem Alter kleiner. Idealerweise fangen Sie um das 40. Altersjahr herum mit einer durchdachten Vorsorgeplanung an. Zu diesem Zeitpunkt hat sich bei vielen die Lebenssituation gefestigt: Im Beruf haben Sie Tritt gefasst, vielleicht haben Sie eine Familie gegründet und leben in den eigenen vier Wänden.

Spätestens ab 50 sollten Sie im Fünfjahrestakt die wichtigsten Fragen klären.

Tipp 2: Ordnung schaffen

Ein Job für den nächsten Regentag: Falls Sie nicht ohnehin tadellose Ordnung in Ihren Unterlagen haben, sollten Sie jetzt Ordnung schaffen, denn Übersicht ist das A und O für die weitere Planung. Auch eine externe Beratung kann nur erfolgreich sein, wenn alle relevanten Papiere zeitlich geordnet greifbar sind.

Zu den Papieren, die Sie beisammenhaben sollten, gehören:

  • die letzte Steuererklärung inklusive Veranlagung mit allen Beilagen

  • Ausweis und Reglement der Pensionskasse

  • Belege von Freizügigkeitskonten oder -policen

  • Belege von Konten oder Policen der Säule 3a

  • Lebensversicherungspolicen

  • aktuelle Auszüge von Bankkonten und -depots

  • Unterlagen und Belege zum Wohneigentum

  • AHV-Ausweis sowie eventuell ein IK-Auszug (Auszug des individuellen AHV-Kontos)

  • Lohnausweise
Tipp 3: Von der Zukunft träumen

Vielleicht können Sie sich noch gar nicht vorstellen, wie das Leben ohne Erwerbsarbeit aussieht, oder Sie planen gar, über das Pensionsalter hinaus weiterzuarbeiten. Oder fassen Sie eine Frühpensionierung ins Auge?

Eine – wenn auch abnehmende – Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer geht ganz wie vorgesehen in den sogenannten Ruhestand. Es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und die Gedanken schweifen zu lassen. Worauf freuen Sie sich besonders, was planen Sie? Haben Sie vor, Zeit mit der Familie zu verbringen, mit Ihrer Partnerin ausgedehnte Reisen zu unternehmen, Ihr Hobby endlich ausgiebig zu pflegen, sich in der Freiwilligenarbeit zu engagieren, ein Studium anzupacken? Werden Sie ein Buch schreiben oder das Gesamtwerk von Kafka lesen, alle Viertausender der Schweiz besteigen oder zu Fuss nach Santiago de Compostela pilgern, die schönsten Gärten im In- und Ausland besuchen oder Ihren eigenen Garten perfektionieren?

Hängen Sie Ihren Träumen eine Weile lang nach – auch wenn die Pensionierung noch meilenweit entfernt ist. Denn es gibt zwei Aspekte: Zum einen benötigen Sie für Ihre Projekte möglicherweise Geld oder sogar viel Geld – und es wäre schade, wenn es dereinst nicht vorhanden wäre. Zum anderen können Sie Ihre Pläne im Kleinen vielleicht schon hier und heute realisieren.

Tipp 4: Die persönliche Einstellung zum Thema Geld prüfen

Sie können Ihre flüssigen Mittel gut einteilen, wissen stets Bescheid über Ihren Kontostand, verfolgen die Entwicklung der Börse täglich in den Medien und kennen die ungefähre Höhe Ihrer Steuerrechnung, bevor sie eintrifft? Oder brauchen Sie, was da ist, ohne sich gross darum zu kümmern, wohin Ihr Geld fliesst; staunen Sie immer mal wieder, was sich an monatlichen Rechnungen ansammelt, müssen Sie ab und zu Geld von einem Konto zum anderen verschieben, damit die Rechnung aufgeht?

Die Vorsorgeplanung muss systematisch erfolgen – sie wird Ihnen besser gelingen, wenn Sie zur Kategorie der kühlen Rechner gehören. Diese werden sich ohne grosse Mühe einen Überblick über den finanziellen Stand jetzt und in Zukunft verschaffen. Für den spontanen Teil der Menschheit gibt es zum Glück präzise Handlungsanleitungen, die helfen, den Weg des Geldes zu verfolgen. Schon die Erstellung eines Budgets kann so manchen Aha-Effekt auslösen. Gewisse Dinge kommen vielleicht schon ins Lot, wenn Sie die Zahlen sauber geordnet vor sich sehen. Wenn nicht, brauchen Sie möglicherweise einen sanften Druck zum Sparen – dafür gibt es zahlreiche Vorsorgeinstrumente, die Sie in diesem Buch beschrieben finden.

Tipp 5: Den Kreis der Lieben berücksichtigen

Für Ihre Planung spielt es eine Rolle, ob Sie allein im Leben stehen und nur für sich selber vorzusorgen brauchen oder ob Sie Angehörige in Ihre Überlegungen miteinbeziehen müssen. Versammeln Sie im Geist einmal alle Personen, die auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Wie viele sind es, und in welchem Mass müssen Sie für sie vorsorgen?

Ist ein Konkubinatspartner da, eine Ehepartnerin, vielleicht auch eine Expartnerin? Haben Sie Kinder, die zum Zeitpunkt Ihrer Pensionierung mitten in der Ausbildung stehen und von Ihnen Zahlungen erwarten? Möchten Sie Ihre Kinder dereinst unterstützen, wenn sie eine Liegenschaft kaufen oder ein eigenes Geschäft eröffnen? Sind gar noch Eltern da, die zum Beispiel wegen Pflegebedürftigkeit in Zukunft auf Ihre materielle Unterstützung angewiesen sein könnten? 

Tipp 6: Das Vorhandene sichten

Könnte es sein, dass Sie bezüglich Altersvorsorge besser dastehen, als Sie denken? Zwar haben die wenigsten von uns so viel Geld, dass es ausreicht, wenn man es zwecks Vermehrung sich selbst überlässt. Aber das staatlich verordnete Zwangssparen im Rahmen der 2. Säule führt bei konstanter Erwerbstätigkeit zu beachtlichen Resultaten. Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Altersguthaben bei der Pensionskasse der grösste Vermögensposten überhaupt. Können Sie aus dem Stegreif sagen, wie hoch Ihr Vermögen ist? Wenn nicht, sollten Sie die Zahl möglichst bald auf dem Versicherungsausweis nachschauen. Das könnte Ihrer Motivation, Vorsorge zu betreiben, regelrecht Auftrieb geben.

Tipp 7: An Zinseszins und andere Effekte denken

Sie brauchen kein Mathematikgenie zu sein, um Ihre Vorsorge sorgfältig planen zu können. Aber wenn Sie bei Ihrer letzten Begegnung mit der Zinseszinsrechnung noch die Schulbank drückten, dann ist es höchste Zeit, sich diesen Effekt in Erinnerung zu rufen. Nur so viel: Wenn Sie früh einen gewissen Betrag auf die Seite legen und ihn nie mehr anrühren, werden Sie staunen, was über die Jahre daraus werden kann. Eine andere Grösse, ohne die Sie in der Vorsorgeplanung kaum auskommen, ist der Grenzsteuersatz. Er besagt, wie viel Sie pro 1000 Franken, die Sie zusätzlich einnehmen, an den Fiskus abliefern müssen. Die Einzahlungen in viele Vorsorgeformen sind steuerlich abzugsfähig und beeinflussen diesen Satz günstig.

Tipp 8: Risiken abwägen

Wie viel Sicherheit brauchen Sie? Sind Sie der Typ, der zwischendurch seine Zelte abbrechen und einfach mal losziehen würde – ins Ungewisse? Oder brauchen Sie eher einen geordneten Rahmen für Ihr Leben, schätzen Sie Vorhersehbarkeit? Risikofreudigkeit und Sicherheitsbedürfnis sind für so manche Vorsorgeüberlegung ausschlaggebend. Das betrifft Geldanlagen ebenso wie den rechtzeitig vor der Pensionierung zu fällenden Entscheid für eine Pensionskassenrente oder einen Kapitalbezug.

Bei solchen Überlegungen spielt es natürlich auch eine Rolle, ob Sie für sich allein entscheiden können oder ob Sie Ihre Familie berücksichtigen müssen. Wer keine Unterhaltspflichten hat, kann beispielsweise auf die Absicherung des Todesfalls verzichten. Risikoreich handelt dagegen, wer kein Vermögen hat und dennoch nicht für den Fall der Erwerbsunfähigkeit vorsorgt. Denn die dann entstehende Einkommenslücke kann zu existenziellen Problemen führen.

Tipp 9: Veränderungen im Auge behalten

Wir leben in einer Welt, deren einzige Konstante die Veränderung ist. Die Arbeitswelt ist in einem raschen Wandel begriffen, die Schweizer Sozialwerke – AHV und Pensionskasse – stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Dürfen Sie die heute in Aussicht gestellten Leistungen auch in Zukunft erwarten? Auf diese Frage gibt es keine Antwort von ewiger Gültigkeit. Lassen Sie Befürchtungen dennoch nicht überhandnehmen. Beobachten Sie stattdessen die Anpassungen bei den Sozialwerken, aber auch im steuerlichen Umfeld, und überlegen Sie sich immer wieder, wie sich diese Veränderungen auf Ihre Vorsorge auswirken. So können Sie reagieren, wenn Handlungsbedarf besteht.

Tipp 10: An den Ernstfall denken

Vorsorge betreibt man in der Annahme, dass man über das Pensionsalter hinaus fit und gesund sein wird und den Lebensabend geniessen kann. Auf die meisten Menschen wird dies auch zutreffen. Dennoch blitzen mit zunehmendem Alter immer häufiger Gedanken an Krankheiten, an die eigene Sterblichkeit auf. Vielleicht fällt es Ihnen leichter, sich damit zu befassen, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Sie mit einer fairen Nachlassregelung auch Gutes bewirken können, etwa indem Sie einem Streit vorbeugen. Fassen Sie Mut, packen Sie das Thema in einem günstigen Moment an, bringen Sie es hinter sich – und geniessen Sie danach weiterhin Ihren Ruhestand (oder die Aussicht darauf) mit dem guten Gefühl, eine wichtige Sache erledigt zu haben.

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