Frauen nehmen das Thema Altersvorsorge zu wenig ernst. Martha Ackermann* ging lange Zeit davon aus, dass sie im Alter genügend abgesichert sein würde. Sie lebten die klassische Rollenteilung: Sie war zu Hause, ihr Ehemann im Büro. Als sie Mitte 40 war, liess sich das Paar scheiden. Nach langer Erziehungspause fand sie nur noch Stellen im Niedriglohnsegment. «Ich habe mich zu sehr auf meinen Mann verlassen», sagt sie. Jetzt sei sie zwar in einer Pensionskasse versichert, verdiene aber zu wenig, um bis zur Pensionierung genug einzahlen zu können.

Sara Müller* hingegen war immer für sich selber verantwortlich: Sie war nie verheiratet, bekam früh ein Kind, zog es alleine gross und war nie voll erwerbstätig. In die eigene Ausbildung zu investieren, war nach der Geburt des Kindes keine Option, weshalb sie nie gut verdiente. «Mit einem Teilzeitpensum kommt man nirgends hin», erklärt sie am Beobachter-Beratungstelefon. Ihr Lohn reichte knapp zum Überleben: Nach Abzug der Krippen- und sonstigen Fixkosten sei kein grosser Sparbetrag übrig geblieben.