Als Daniel Huber* (Name geändert) erstmals sein Konto bei der Sozialhilfe sieht, packt ihn eine stille Wut. Es steht, ihm seien 9400 Franken für Beschäftigungsprogramme verrechnet worden. Eine Rechnung hat er nie gesehen. Wie teuer die Kurse waren, hat ihm niemand gesagt. Und diese 9400 Franken soll er nun zahlen?

Huber musste seinen Job als Reinigungskraft aufgeben, weil ihn starke Schmerzen plagten. Seither lebt er von Sozialhilfe. Er besuchte die Handelsschule und erwarb ein Diplom. Eine Stelle fand er trotzdem nicht.

Für eine Neuorientierung liess er sich vom Sozialamt in Frauenfeld beraten. Dort legte man ihm nahe, ein Beschäftigungsprogramm der Stiftung Zukunft Thurgau zu besuchen und an Bewerbungscoachings teilzunehmen. Das machte er. Hätte er sich geweigert, wäre ihm die Sozialhilfe gekürzt worden.