«Ich hatte nur zugesagt, dass mir Unterlagen zu den Versicherungsangeboten zugeschickt werden können. Von einer Police oder einem Vertrag war nie die Rede», sagt Gualeni, der Ende 2007 von einer AIG-Maklerin angerufen wurde. Sie versuchte, ihm eine Taggeldversicherung aufzuschwatzen. Um sie loszuwerden, erlaubte er ihr, Unterlagen zu senden. Wenig später erhielt Gualeni eine Police samt Einzahlungsschein.

Er war nicht der Einzige: In den letzten Monaten haben sich Dutzende von verärgerten Lesern beim Beobachter gemeldet, weil sie plötzlich eine AIG-Versicherungspolice in Händen hielten, die sie nie bestellt hatten.

Die AIG sieht das anders: «Wir verschicken nur Versicherungspolicen an Kunden, die eine solche ausdrücklich wünschen», sagt Andy Dietschweiler, Abteilungsleiter Consumer Lines. Dies lasse sich mit Aufzeichnungen der Telefongespräche belegen. Offensichtlich nicht: Etliche der beim Beobachter vorstellig gewordenen unfreiwilligen AIG-Kunden erhielten, kurz nachdem der Beobachter bei der Versicherung nachgefragt hatte, einen Entschuldigungsbrief. «Ich kann Ihnen mit gutem Gewissen versichern, dass unsere Geschäftsstelle in der Schweiz alles andere als den Eindruck dubioser Machenschaften erwecken will...», schreibt darin ein Yves-Patrick Magron in seiner Funktion als «DM Campaign Manager». Ein frommer Wunsch.