Es ist kalt an diesem Freitagmorgen im März 1954. Auf dem Perron am Zürcher Hauptbahnhof nähert sich Elfriede Steiger dem Zug, der sie ins Toggenburg bringen soll. Neben ihr schreitet eine Fürsorgebeamtin der Stadt Zürich. «Für den Moment sträubte sich Elfriede», wird sie später in der Fürsorgeakte vermerken.
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Akte Bührle: Zwangsarbeit in der Spinnerei
Aus dem Kinderheim: Gruppenbild mit Elfriede Steiger nach ihrem Schulabschluss mit 15 Jahren (1951). Das Zürcher Fürsorgeamt schickt sie drei Jahre später in eine Bührle-Fabrik. Begründung für die Strafe: «Das Mädchen hat einen harten Kopf, ist sehr gefährdet.»
Bild: Hanna JarayNach dem Zweiten Weltkrieg mussten Hunderte Mädchen in einer Fabrik des Industriellen Emil Bührle arbeiten. Fürsorgeämter zwangen sie dazu. Eine unrühmliche Rolle spielte die Stadt Zürich.
Von Yves Demuth
Veröffentlicht am 26. August 2021 - 09:59 Uhr
Veröffentlicht am 26. August 2021 - 09:59 Uhr
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