Es ist kalt an diesem Freitagmorgen im März 1954. Auf dem Perron am Zürcher Hauptbahnhof nähert sich Elfriede Steiger dem Zug, der sie ins Toggenburg bringen soll. Neben ihr schreitet eine Fürsorgebeamtin der Stadt Zürich. «Für den Moment sträubte sich Elfriede», wird sie später in der Fürsorgeakte vermerken.

Die nächsten 16 Monate wird Elfriede Steiger in einer Art Arbeitslager für minderjährige Mädchen verbringen. Es gehört Emil G. Bührle, dem Zürcher Industriellen, der auch dank Waffenlieferungen an die Nazis zum reichsten Schweizer aufgestiegen ist.

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