Veröffentlicht am 9. Dezember 2025 - 06:00 Uhr

Das umstrittene Gorner-Projekt bringt nur einen Viertel der geplanten Strommenge.
Mit einem Stauvolumen von 150 Millionen Kubikmetern und einer Stromproduktion von 650 Gigawattstunden (GWh) ist es das mit Abstand grösste von 15 Projekten des Runden Tisches Wasserkraft: der neue Gorner-Stausee oberhalb von Zermatt. Er sollte einen Drittel des Winterstroms beisteuern, mit dem Bundesrätin Simonetta Sommaruga die Energiewende beschleunigen wollte. So steht es im Schlussdokument, das von Umweltorganisationen, Kantonen und der Strombranche im Dezember 2021 unterzeichnet wurde.
Vier Jahre später zeigt sich: Der Stromkonzern Alpiq, der die Zahlen lieferte, hat stark übertrieben. Da die Eisdecke des Gornergletschers bis zu 300 Meter dick ist, sei «im Jahr 2030 bestenfalls ein Drittel des vorgesehenen Seevolumens nutzbar», heisst es im erläuternden Bericht zum Ausbau der Winterstromproduktion der kantonalen Fachstelle von Ende November.