Die Kampfansage der Gewerkschaften kam, bevor auch nur die Eckpunkte der neuen Verträge mit der EU bekannt waren. «Ohne einen besseren Schutz des Schweizer Service public und der Löhne machen die Gewerkschaften beim Vertragspaket nicht mit», kündigte Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB), im Dezember im Radio an. SGB-Chefökonom Daniel Lampart hatte kurz zuvor prophezeit, Arbeiter aus EU-Staaten würden auf Baustellen oder in Lieferwagen schlafen. Wie stehen die Gewerkschaften heute zu den neuen EU-Verträgen? 

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Wir treffen Daniel Lampart in seinem Büro im geräumigen Industriegebäude an der Monbijoustrasse in Bern, im ehemaligen Sitz der Unionsdruckerei. Eine Mitarbeiterin brüht in einem Espressokocher Kaffee auf, weil die Kaffeemaschine defekt ist. «Wie in einer WG», sagt Lampart, während die Maschine auf dem Herd sprudelt und zischt.