Der Luzerner Primarlehrerin Sandra Planzer wurde unlängst per Bundesgerichtsurteil verboten, eine Privatschule zu führen: Als Scientology-Mitglied fehle ihr die notwendige Vertrauenswürdigkeit. Tatsächlich unterrichtet Planzer nach eigenen Aussagen unter Zuhilfenahme der Unterrichtsmethodik von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard.

Enge Beziehungen zu Scientology pflegt auch Elisabeth Ambühl, Leiterin der Ziel-Schule in Zürich ebenso wie einst die mittlerweile verstorbene Gründerin der Schlümpfli-Schule in Zürich, Anneliese Rothen. Sie erhielten 2000 respektive 2001 den Segen der Zürcher Bildungsdirektion, die trotz dem Lausanner Urteil am Entscheid festhält. «Wir haben die Anträge einzeln geprüft und sehen auch jetzt keinen Anlass, etwas zu ändern», sagt Generalsekretär Armin Hassler.

Einen Erklärungsversuch für das Wegschauen der Zürcher Bildungsdirektion wagt Sektenexperte Georg Schmid: «Natürlich wäre es besser für diese Kinder, wenn sie eine öffentliche Schule besuchen könnten. Aber anscheinend hat die Bildungsdirektion keine Handhabe, diesen Instituten die Bewilligung zu entziehen.»

Auch Pfarrer Martin Scheidegger von der Ökumenischen Beratungsstelle «Religiöse Sondergruppen und Sekten» ortet das Problem in mangelnden Kontrollmechanismen für solche Gruppierungen: «Hier wäre der Staat gefordert.»