Narkoseschwester Monika Kächli (Name geändert) krampfte sich der Magen zusammen, als sie dem Patienten auf dem Operationstisch das verrutschte Pflaster auf dem linken Auge wieder anbringen wollte. Das Augenlid war geöffnet. Und es blinzelte. Das konnte nicht sein, nicht bei der hohen Dosis von Narkosemitteln, die dem schwergewichtigen Mann laufend zugeführt wurden, nicht bei den Blutdruckwerten und dem Puls, die im grünen Bereich lagen und der Fachfrau eine «gute Narkose» signalisierten. Auch Muskelentspanner hatte man gespritzt.

Vorsichtig klebte Monika Kächli dem Patienten das Auge wieder zu. Doch das Pflaster fiel Sekunden später erneut ab. Das geöffnete Auge des Patienten bedeutete ihr: «Ich bin wach. Ich bekomme mit, was hier geschieht.»