Ihre Tochter hat sicher Gründe für diese Wahl. Mir drängt sich trotzdem die Frage auf: Muss es genau diese Rasse sein? Bei «Bullys» sind gesundheitliche Probleme programmiert. Damit sie besser leben können, müssten Tierärzte bei ihnen laufend Nasenfaltenplastik, Lidkorrekturen, Gaumensegelkürzungen und Nasenlocherweiterungen vornehmen. Die häufigen Allergien und die oft zu enge Luftröhre können meist nur symptomatisch behandelt werden. Hohe Tierarztkosten sind bei dieser Rasse eher die Regel als die Ausnahme.

Falls es trotzdem eine Französische Bulldogge sein muss, erkundigen Sie sich doch zuerst in Tierheimen, ob Sie ein Verzichtstier adoptieren können. Diese sind zahlreich, weil sich viele Halter nicht über die erforderliche Pflege und die Kosten im Klaren waren. Soll es unbedingt ein Hund aus einer Zucht sein, ist darauf zu achten, dass der Züchter FCI/SKG-anerkannt ist.

Auf keinen Fall sollten Sie einen Welpen im Internet bestellen. Meist sind die Tiere, entgegen den Papieren und allen Versprechungen, weder geimpft noch sozialisiert. Der Kaufpreis ist zwar tief, aber man handelt sich damit auch eine Menge Probleme ein. Und mit jedem Kauf entsteht Tierleid. 

Zur Autorin

Esther Geisser ist tierpsychologische Beraterin IET/VIETA, Juristin und Präsidentin der Tierschutzorganisation Netap.

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