Wechseljahrbeschwerden

Jede zweite Frau in der westlichen Welt hat Hitzewallungen, meist in Intervallen von einigen Wochen oder Monaten. Eine Hormontherapie hilft zwei von drei Betroffenen und kann Schweissausbrüche oder Schlafstörungen verringern.

Ähnlich gut wirken: Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze) und andere pflanzliche Mittel, Tiefenentspannung und Sport. Mit der Hormontherapie verbessern sich oft auch Befindlichkeitsstörungen und depressive Verstimmungen. Grund für Depressionen ist aber selten Hormonmangel.

In den Wechseljahren kann sich auch die Vaginalschleimhaut verändern, was bei einigen Frauen zu Beschwerden wie Scheidentrockenheit oder Schmerzen beim Sex führt. Eine Hormonbehandlung bringt meistens Linderung. Bei einer lokalen, sehr niedrig dosierten Therapie mit Östrogen und Gestagen als Scheidenzäpfchen oder Gel sind weniger Nebenwirkungen zu befürchten als bei Pillen und Pflastern. Oft reichen auch hormonfreie Vaginalgels.

Knochenschwund

Eine Hormontherapie verringert den Verlust an Knochendichte bei Frauen in den Wechseljahren. Dies in der Zeit, in der Hormone eingenommen werden.

Frauen mit einer bestehenden Osteoporose, die Hormone nehmen, haben weniger Wirbelbrüche. Es ist aber unsicher, ob dies auch für Hüftgelenk- und Unterarmfrakturen gilt.

Dass Hormone auch bei gesunden Frauen vorbeugend die Frakturrate verringern, ist wahrscheinlich.

Es gibt aber risikoärmere Präventionsmassnahmen: eine kalziumreiche Ernährung, viel Bewegung und Muskeltraining. Die Knochendichte eines Menschen hängt direkt mit der Muskelmasse zusammen. Ältere Frauen können das Risiko von Knochenbrüchen auch dadurch verringern, dass sie Stürzen gezielt vorbeugen mit rutschfesten Böden, Wohnungen ohne Treppen und rutschfesten Schuhen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ein positiver Effekt der Hormontherapie auf Herz und Kreislauf bei gesunden, nicht an Herz-Kreislauf-Krankheiten leidenden Frauen ist nicht belegt. Bei Frauen mit solchen Erkrankungen geht man heute davon aus, dass Hormone Herz und Kreislauf mehr schaden als nützen.

Alzheimer

Dass Östrogene hirnorganische Abbauprozesse verhindern oder hinausschieben können, ist noch in keiner Studie belegt worden.