Würden unsere Bauern ihre Traktoren, Güllenfässer und Ladewagen in Deutschland oder in Frankreich kaufen, könnten in der Schweizer Landwirtschaft jährlich 110 Millionen Franken gespart werden. Dies geht aus einer dem Beobachter vorliegenden Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft in Tänikon hervor, die in diesen Tagen publiziert wird.

Bei einzelnen Geräten betragen die Preisunterschiede bis zu 90 Prozent: So blättert der Bauer in der Schweiz für einen Miststreuer (6 bis 8,5 Tonnen) 33000 Franken auf den Tisch – fast doppelt so viel wie der französische Landwirt. Ein mittlerer Traktor (88 bis 101 PS) kostet hierzulande 92000 Franken, in Deutschland nur 79000 Franken. Für einen kleinen Mähdrescher müssen in der Schweiz 55000 Franken bezahlt werden, 36 Prozent mehr als ennet dem Rhein.

Einer der Gründe für diese markanten Preisunterschiede: Die Hersteller veranschlagen in der Schweiz einfach höhere Einstandspreise als im Ausland.

Auch für Dünger, Saatgut und Kraftfutter müssen hiesige Landwirte tief in die Tasche greifen: «Schweizer Bauern zahlen eine Milliarde Franken mehr für Produktionsmittel als ihre Kollegen im deutschen Baden-Württemberg», schätzt Preisüberwacher Rudolf Strahm. Das alarmiert nun auch Bauernpräsident Hansjörg Walter. Er fordert: «Die Preise müssen runter.»

Doch vorerst zahlen wir alle die Zeche dafür, sagt Strahm: «Als Konsumenten über die zu hohen Lebensmittelpreise und als Steuerzahler über die Direktzahlungen an die Landwirte.»

Quelle: Niklaus Spoerri