Die Schweizer mögens nordisch. Zumindest beim Schlafen. Fixleintuch und ein frei liegendes Duvet erleichtern nicht nur das Bettenmachen, sie erhöhen auch die Bewegungsfreiheit der Schläfer. Worauf aber ist beim Kauf des Bettinhalts zu achten?

Kissen: Während Deckbett und Matratzenbezüge vor allem den Wärme- und den Feuchtigkeitshaushalt regeln, hat das Kissen eine ergonomisch wichtige Funktion. Wie die Matratze sorgt auch das Kissen für die richtige Lagerung der Wirbelsäule. «Wer morgens mit Verspannungen und Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich aufwacht, sollte seine Kopflagerung während der Nacht überprüfen», sagt der Chiropraktiker Stefan Streit.

Die Dicke des Kissens sollte der Schulterbreite entsprechen. Ein zu dickes Kissen drückt Kopf und Halswirbel nach oben, ein zu dünnes lässt sie durchhängen. Ganz auf das Kissen verzichten sollten Leute, die auf dem Bauch schlafen – laut Streit ohnehin keine gute Schlafposition, weil durch die seitliche Kopflagerung die Halswirbelsäule einseitig belastet wird. Werde der Kopf durch ein Kissen zusätzlich nach oben gedrückt, sei dies das Schlimmste, was man der Wirbelsäule während des Schlafs antun könne, mahnt der Chiropraktiker.

«Ein gutes Kissen muss genügend Stützkraft haben», ergänzt Streit. Ein normales Federkissen verliert diese Stützkraft schneller als etwa anatomisch geformte Spezialkissen mit einer Füllung aus Schaumstoff oder Naturlatex. Als gute Alternativen zum Federkissen nennt Streit auch die bewährten Dinkel- oder Hirsekissen. «Auf jeden Fall sollte man sich für die Wahl des Kissens genug Zeit nehmen», betont Streit.

Duvet: Welche Füllung man für das Duvet wählt, ist eine Frage des Komforts, des Preises, der Hygiene und nicht zuletzt Geschmackssache. Schon bei Daunen- oder Federfüllungen sind die Qualitäts- und Kostenunterschiede gross. Am flauschigsten und teuersten sind reine Gänsedaunen, am unteren Ende der Skala liegen Hühnerfedern. Andere wiederum schwören auf Füllungen aus Wolle, Kaschmir oder Wildseide. Diese gleichen die Temperatur optimal aus und können Feuchtigkeit gut aufnehmen wie auch abgeben. Das ist wichtig, weil der Körper während des Schlafs bis zu acht Deziliter Flüssigkeit über die Haut ausscheidet. Nachteil dieser Duvets aber ist, dass man sie nicht selber waschen kann.

Pflege: Ein Federkissen sollten Sie jeden Morgen leicht aufschütteln und dann offen liegen lassen. Waschen Sie es ab und zu mit einem Feinwaschmittel. Zum Trocknen gehört es in den Tumbler, damit der Inhalt gleichmässig belüftet wird. Stellen Sie den Tumbler auf die höchste Stufe, damit das Kissen durch und durch trocken wird.

Dasselbe gilt für Duvets mit Feder- oder Daunenfüllung. Allerdings kann die heimische Waschmaschine rasch an ihre Kapazitätsgrenze gelangen; deshalb sind Doppelduvets, die sich zum Waschen trennen lassen, besonders praktisch. Allzu häufig darf man Duvets und Kissen mit Daunen- oder Federfüllung aber nicht waschen, weil dadurch der Inhalt verklumpen kann. Alle fünf bis acht Jahre sollte man die Duvets in einem Fachgeschäft reinigen lassen.

Hygiene: Wie oft soll man die Bettwäsche wechseln? «Einmal pro Woche wechseln und bei 60 Grad waschen», rät Christiane Pichler von der Allergologisch-Immunologischen Poliklinik des Berner Inselspitals in einer Broschüre über Hausstaubmilben-Allergiker. Und wenn man nicht zu diesen gehört? «Am besten wechseln Sie die Wäsche, bevor sie Sie zu ekeln beginnt», sagt Jacqueline Jametti, Vorstandsmitglied der Vereinigung Hauswirtschaft Schweiz.

In der schwülen Sommerzeit ist häufigeres Wechseln angebracht als im Winter. Ausserdem hängt der Rhythmus davon ab, was die Schläfer im Bett tragen. Nacktschläfer, deren Schweiss direkt in die Bettwäsche rinnt, sollten öfter wechseln als solche, die ein Nachthemd oder Pyjama überziehen.