Christian Fichter, Sparen ist langweilig. Wer gut darin ist, gilt als Bünzli. Es befriedigt keine unmittelbaren Bedürfnisse, verhindert schnelle Bespassung. Und dennoch ist es lebenswichtig. Doch liegt Sparen überhaupt in der Natur des Menschen?
Beim Sparen zeigt sich schön, dass der Mensch nicht für die heutige Umwelt geschaffen ist. 
 

Wie meinen Sie das?
Unser Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Entscheiden wurde in einer Zeit geformt, in der es ums unmittelbare Überleben ging. Da gab es noch keine Altersvorsorge, keine Sparziele. Man musste kurzfristig überleben. Sofortige Belohnung wirkt beim Menschen darum immer noch attraktiver als langfristige Planung. Wir haben lieber jetzt 100 Franken als in drei Monaten 150. Das nennt sich Hyperbolic Discounting und wurde in Tausenden von Experimenten nachgewiesen.
 

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