Debatte um die Wohnungsnot
Der Heimatschutz stellt Mieter unter Heimatschutz
Immer wieder verhindert der Heimatschutz den Bau neuer Wohnungen. Dabei geht es auch anders – ohne dass Schutzwürdiges ganz verschwindet. Ein Kommentar.

Veröffentlicht am 26. Oktober 2025 - 10:14 Uhr

Die Familienheim-Genossenschaft Zürich wollte die schlecht isolierten Wohnungen im Quartier Friesenberg abreissen – doch der Heimatschutz machte ihr einen Strich durch die Rechnung.
Quelle: Christian Beutler/KeystoneFünf Bundesrichter spazierten im Sommer 2020 durch mein Quartier. Kinder fuhren auf Trottinetts um sie herum. Die Sonne schien. Die höchsten Schweizer Richter waren so begeistert von den grossen Gärten und den fast hundert Jahre alten Häusern am Zürcher Stadtrand, dass sie befanden: Diese Siedlung in meiner Nachbarschaft ist von nationaler Bedeutung und muss geschützt werden.
Der Verein Zürcher Heimatschutz hatte gesiegt. Gegen die Stadt und die Familienheim-Genossenschaft Zürich, der diese Häuser gehören. Sie wollte die schlecht isolierten Wohnungen in riesigen Gärten abreissen. Es sollten mehr Wohnungen entstehen. Und günstige dazu.