Die untenstehende Aufzählung ist nicht vollständig, sondern zeigt nur die bekanntesten Unterschiede. Fragen zu Medikamenten und deren Gebrauch beantworten die Apothekerinnen und Apotheker der unabhängigen Schweizerischen MedikamentenInformationsstelle (SMI) von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 12 Uhr, unter der Telefonnummer 0900 57 35 54 (Fr 1.49/Minute).

Paracetamol, ein Wirkstoff in vielen Schmerztabletten, wird von Frauen, die die Pille nehmen, viel schneller abgebaut und damit sehr viel schneller unwirksam.


Acetylsalicylsäure, die zum Beispiel in Aspirin vorkommt, beugt bei Frauen nicht so gut einem Herzinfarkt vor wie bei Männern.


Schmerzmittel, die opiumähnliche Substanzen enthalten, können bei Frauen deutlich stärker wirken als bei Männern.


Medikamente, die den Blutdruck und die Herzrate senken (so genannte Betablocker), wirken bei Frauen anders: Die Substanz Propranolol reichert sich bei Infarktpatientinnen im Gewebe erheblich höher an; Metoprolol konzentriert sich im Blut stärker, wenn Frauen die Pille nehmen; Bisoprolol wirkt bei Frauen mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) weniger gut als bei Männern.


Ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Flecainid) wirkt bei Frauen oft besser und stärker.


Digoxin, eine Substanz gegen Herzschwäche, wird von Frauen schneller abgebaut und ausgeschieden und wirkt daher nicht so gut.


Auch Kortisonpräparate verhalten sich anders: Die Substanz Methylprednisolon wird von Frauen schneller abgebaut als von Männern und damit schneller unwirksam.


Das Aidsmedikament Zidovudin wird von Frauen langsamer abgebaut. Auch die gegen die Immunschwäche eingesetzten Protease-Inhibitoren wirken bei Frauen anders: Ihre Konzentration im Gewebe ist vom Monatszyklus abhängig.


Benzodiazepine das sind Beruhigungs- und Schlaf fördernde Mittel werden von Frauen schlechter abgebaut; sie bleiben deshalb länger im Organismus als bei Männern.


Antidepressiva wirken bei Frauen anders: Die Substanz Imipramin zum Beispiel spricht bei Frauen weniger gut an als bei Männern.