Enisa Ahmadi (Name geändert) musste zusammen mit ihren Eltern und den drei Geschwistern im Jahr 2017 aus dem Kriegsgebiet in Syrien flüchten. Der Vater wurde im Heimatland gefoltert und seine Familie bedroht. Dies hinterlässt Spuren. Er ist bis heute nicht mehr arbeitsfähig und kann die Familie finanziell nicht unterstützen.

Die Mutter versucht als Reinigungsmitarbeiterin so gut wie möglich zum Einkommen beizutragen. Zusätzlich ist die Familie aber trotzdem auf Sozialhilfe angewiesen. Enisa weiss, dass sie mit einer guten Ausbildung die Voraussetzung für ein finanziell gesichertes Leben schaffen kann. Dank ihrem Willen und mit viel Einsatz lernte sie innerhalb kurzer Zeit Deutsch und besucht nun bereits seit drei Jahren mit Erfolg das Gymnasium.

Kein Beitrag an neue Brille

Für Enisa ist es wichtig, einen Ausgleich zum schulischen Alltag zu haben. Sie spielt deshalb mit Begeisterung Fussball. Die Sozialhilfe finanziert den Jahresbeitrag für den Fussballclub. Enisa ist stark kurzsichtig und auf eine Brille angewiesen. Beim Sport ist diese auch schon einmal in die Brüche gegangen. Einen Beitrag an eine neue Brille würde die Krankenkasse erst im nächsten Jahr wieder zahlen. Dafür müssen die Eltern mit ihrem knappen Einkommen selbst aufkommen.

Für Enisa wäre es deshalb eine grosse Erleichterung, wenn sie beim Sport Kontaktlinsen tragen könnte. Diese kann sich die Familie aber nicht leisten, und die Sozialhilfe übernimmt weder die Kosten für eine Brille noch für Kontaktlinsen. Bei einem Augenoptiker mit preisgünstigem Angebot hat Enisa einen Kostenvoranschlag für Kontaktlinsen erstellen lassen und beantragt bei der Stiftung SOS Beobachter die Kostenübernahme für ein Jahr. 

Die Stiftung SOS Beobachter befürwortet das Anliegen und spricht die Spende zu. Mit wenig Geld kann in diesem Fall viel erreicht werden. Kinder aus armutsbetroffenen Familien stehen sonst schon häufig im Abseits, wenn es um die gesellschaftliche Teilhabe geht. Und Enisa muss sich beim Fussball keine Sorgen mehr um ihre Brille machen.