Sie sind zwar alles andere als versteckt, als störend werden sie aber oft erst kurz vor dem Zügeltermin empfunden: der überzählige Glastisch, die zerkratzte Kommode oder der tonnenschwere Sekretär. Alles Dinge, die nicht mehr in die neue Wohnung passen, aber dennoch zu schön oder mit zu viel Herzblut behaftet sind, um sie einfach fortzuwerfen.

Wer den überzähligen Esstisch möglichst bequem loswerden will, wendet sich am besten an eine Brockenstube. «Man sollte so präzis wie möglich beschreiben können, was man anzubieten hat», sagt Laurie Glynn, die eine Homepage über Brockenstuben betreibt. Dabei lohnt es sich zu verhandeln. Schliesslich soll das Brockenhaus nicht nur den massiven Esstisch gratis mitnehmen, sondern auch die etwas zerkratzte Kommode.

Häufig finden sich auf dem Trottoir Möbel mit dem Vermerk «Gratis! Zum Mitnehmen!». Bevor man etwas auf die Strasse stellt, empfiehlt es sich, die örtliche Verwaltung anzufragen. Sonst riskiert man, dass die Behörden dies als illegale Entsorgung betrachten. «Wir raten, nichts auf die Strasse zu stellen, denn häufig zieht Abfall noch mehr Abfall an. Rasch entsteht so eine wilde Deponie», sagt Jeannette Jutzeler, Leiterin Kommunikation Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich.


Brocki, Flohmarkt, Internet
Wer für seinen exklusiven Glastisch noch etwas Geld haben möchte, ist bei den Brockenhäusern an der falschen Adresse. Mit etwas Glück lässt sich der Tisch dank einer Anzeige inklusive Foto am Anschlagbrett eines Einkaufszentrums verkaufen. Doch weit erfolgversprechender ist eine Auktion im Internet. Bis ein Käufer das gute Stück abholt, können allerdings gut zwei bis drei Wochen verstreichen. Deshalb sollte die Ware frühzeitig vor dem Umzugstermin ins Netz gestellt werden.

Auch im Internet geht nichts über eine exakte Beschreibung und ein gestochen scharfes Bild. «Wer mehr Kunden erreichen will, sollte seine Ware unbedingt international anbieten», erklärt Joachim Guentert, Leiter Unternehmenskommunikation des Internet-Auktionshauses eBay. Denn während bei eBay Schweiz eine gute halbe Million Kundinnen und Kunden registriert sind, gibt es allein in Deutschland 17 Millionen potenzielle Käufer. Wer keinen Internetanschluss hat, kann sich seit neustem an Zwischenhändler wenden, die die Ware gegen eine Provision bei eBay und Co. verkaufen.

Wer mehr als nur einen Glastisch zu bieten hat und gern selbst hinter dem Verkaufstisch steht, verkauft seine Habe am besten an einem Flohmarkt. Doch die vielleicht schönste Art, von der alten Umgebung langsam Abschied zu nehmen, ist die angelsächsische Tradition eines «Garage-Sale»: Freunde und Bekannte einladen, ein Inserat in der Lokalzeitung aufgeben und an einem Samstagnachmittag in der eigenen Garage oder Wohnung verkaufen, was man nicht mitnehmen will. Wer weiss, vielleicht bietet ja ein Bekannter im Tausch für den überzähligen Esstisch ein Nachtessen nach dem Zügelstress.
 

Entrümpeln: Wohin damit?


Brockenhäuser, Flohmärkte, Entsorgung



Auktionen im Internet


Tipps zum Verkauf via Internet

  • Schwere Möbel und Zerbrechliches mit dem Vermerk «muss abgeholt werden» verkaufen.
  • Einen möglichst tiefen Anfangspreis wählen. Das lockt mehr Käufer an.
  • Die Auktion an einem Wochenende auslaufen lassen.
  • Ware erst nach Bezahlung liefern.