Etwas vergisst man immer, wenn man den Rucksack packt: das Sackmesser, die hartgekochten Eier oder die Wasserflasche. Für die gut vierstündige Wanderung über den Rämisgummen sollten Sie auf keinen Fall eine Packung Guetsli vergessen, denn wenn Sie in Trubschachen aus dem Zug steigen, wird Sie bestimmt eine unbändige Lust darauf übermannen – ja, in Trubschachen ist die grosse Emmentaler Guetslifabrik, in der die berühmten Kambly-Bretzeli hergestellt werden. Notfalls könnten Sie vor der Wanderung einen kleinen Umweg machen und dem Fabrikladen einen kurzen Besuch abstatten, um dort nach Lust und Laune zu degustieren. Aber Sie sind ja nicht zum Naschen ins Emmental gefahren, sondern wegen eines Naturschauspiels im Grenzgebiet zwischen dem Emmental und dem Entlebuch.

Wenn die Schneeschmelze auf den Emmentaler Hügeln einsetzt, strecken auf dem Rämisgummen die Krokusse ihre Köpfchen aus dem gefrorenen Boden. Nirgends spriessen sie so zahlreich wie auf dem Rämisgummen, der als eine der schönsten Alpen im Bernbiet gilt. Wo man auch hinschaut: Alles ist übersät mit einer weissen und violetten Blütenpracht. Wer mag jetzt noch an Guetsli denken? Man kann sich nicht sattsehen. Vor lauter Blümchen übersieht man gar das atemberaubende Panorama der Berner Alpen und die bizarren Felsformationen der schroffen Schrattenflue. Und weil das auf dem Rämisgummen jedem so geht, kann die Tour getrost auch gemacht werden, wenn der Himmel bewölkt und die Fernsicht nicht optimal ist. Fotografieren kann man auch bei trübem Himmel. Deshalb: Auch den Fotoapparat sollten Sie nicht vergessen.

Weitere Informationen

Auf der Facebook-Seite des Emmentals wird kommuniziert, wann die Blütenpracht beginnt: www.facebook.com/emmental.valley.

Der Fabrikladen und das Café der Kambly-Fabrik sind werktags von 8.30 bis 18.30 Uhr, am Wochenende bis 17 Uhr geöffnet.


Route

Gut ausgeschilderter Wanderweg von Trubschachen nach Schangnau


Anreise 

Mit dem Zug nach Trubschachen, ab Schangnau mit dem Postauto
 

Verpflegung

Im Gasthaus Erika auf der Geisshaldenalp, www.bergrestaurant-erika.ch

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Quelle: Walter Noser