Der Ausblick kommt unerwartet. Plötzlich öffnet sich in der sanften Hügellandschaft ein Graben, 60, 70 Meter tief. Man sieht für einige Sekunden Wasser, Sandbänke, Wald – dann hält der Zug auch schon an der Station Schwarzwasserbrücke zwischen Bern und Schwarzenburg BE.

Zu römischen Zeiten hiess die Gegend «Inter aquas» (Zwischen den Wassern). Eine treffende Bezeichnung: Die tiefen Schluchten von Sense und Schwarzwasser begrenzen das Schwarzenburgerland und machten den Weg nach Bern während Jahrhunderten zu einer beschwerlichen Angelegenheit.

Heute überspannen eine Eisenbahn- und eine Strassenbrücke die Schlucht zwischen Mittelhäusern BE und Lanzenhäusern BE. Unmittelbar darunter, beim Zusammenfluss der beiden Flüsse, liegt ein Badeplatz für Leute, denen Natur pur wichtiger ist als geheizte Schwimmbecken. Obwohl Naturschutzgebiet, darf hier, im Schatten der imposanten Schwarzwasserbrücken (Bahn und Strasse), gebadet und gepicknickt werden.

Der Weg in die Schlucht beginnt hinter dem Restaurant Schwarzwasserbrücke (Ruhetag am Montag) bei der gleichnamigen Station. Der kleine Pfad, der beim Wanderwegschild im Wald verschwindet, ist allerdings nicht zu empfehlen: Er ist steil und rutschig. 50 Meter weiter dem Waldrand entlang führt ein Wegweiser auf sicheren Wegen in gut zehn Minuten in die Schlucht hinunter.

Die beliebtesten Badeplätze findet man, wenn man unten im Tal vor der renovierten ersten Steinbrücke über das Schwarzwasser links abbiegt und dann dem Fluss folgt.

Und sollte es am vorgesehenen Badetag statt Sonnenschein Regen geben: trotzdem hingehen! Mit Gummistiefeln kann man beiden Flüssen entlang bestens wandern – oder auch mitten hindurch.

  • Anreise:
    Unbedingt per Zug ab Bern (Halbstundentakt) bis Station Schwarzwasserbrücke. Parkplätze sind keine vorhanden.

  • Ausrüstung:
    Leichte Wanderschuhe.

  • Anforderung:
    Auch für Familien mit Kindern geeignet.

  • Besonderes:
    Feuer machen ist im Naturschutzgebiet nicht erlaubt. Deshalb: Sandwiches statt Cervelats mitnehmen.