Thomas Angeli ist Redaktor beim Beobachter und seit 1993 eine feste Grösse im investigativen Journalismus, insbesondere im Bereich Lobbyismus. Seine Arbeit hat ihm mehrere Auszeichnungen eingebracht, darunter den Zürcher Journalistenpreis 2005, den Bedag Medienpreis 2006, den Alstom Journalistenpreis 2008 und den 3. Rang beim Swiss Press Award 2016. Besonders stolz ist er auf seinen Artikel «Sie schweigen, die Opfer leiden». Vor seiner Zeit beim Beobachter war Angeli für die Berner Zeitung, das Bieler Tagblatt und Keystone-SDA tätig und ist Mitgründer sowie Co-Präsident von Lobbywatch.

So beschreibt er sich selbst: «News ist das, was jemand nicht gedruckt haben möchte», soll einst ein amerikanischer Verleger gesagt haben: «Der Rest ist Werbung.» Daran orientiere ich mich bei meiner Arbeit für den Beobachter. Ich mag investigative Recherchen: Solche, wo man sich auch mal tiefer reinknien kann, wo man Informantinnen und Informanten schützen und Fakten ausgraben muss. 

In den über 20 Jahren beim Beobachter habe ich schon über alles Mögliche recherchiert und geschrieben: über Fussball-Hooligans, die unter der Woche einem normalen Beruf nachgehen und sich am Wochenende die Nasen blutig schlagen. Darüber, wie die Schweiz nur schlecht auf eine Nuklearkatastrophe vorbereitet ist. Und darüber, wie die katholische Kirche pädophile Priester nach wie vor schützt.

Lobbyismus ist in den vergangenen Jahren ein zentrales Thema für mich geworden. 2014 habe ich mit meinem Beobachter-Kollegen Otto Hostettler Lobbywatch.ch gegründet, die Plattform für transparente Politik. Auf dieser Website dokumentieren wir die Lobbyverbindungen der Mitglieder von National- und Ständerat – und welche Unternehmen und Organisationen im Bundeshaus besonders mächtig sind. Das Projekt läuft unabhängig vom Beobachter, und doch fliessen immer wieder Erkenntnisse aus unseren Lobbywatch-Recherchen in Beobachter-Geschichten ein.

Ach ja, und falls ich gerade mal nicht arbeite, trifft man mich draussen an: auf dem Velo, auf Skitouren oder ganz einfach zu Fuss, oft begleitet von meiner analogen Fotokamera.