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Rosenlaui: Die Kraft des Wassers spüren

Text: Andres Büchi

Diese Schlucht steigt man hinauf, nicht hinab. Kaum sichtbar öffnet sich der schmale Schlund beim Belle-Époque-Hotel Rosenlaui. Der Weg führt vom Café Schluchthüttli hinauf über Treppen und durch Tunnel.

In der Tiefe die wirbelnden Wasser, 30 Meter darüber nur ab und zu ein schmaler Schlitz Himmel. Kaum je wirds mehr als zehn Grad warm in der grob herausgeschnitzten Felskerbe.

Feucht von der stiebenden Gischt, riecht man den Duft von Harz und das obere Ende der Schlucht, bevor man das Licht sieht. Man entsteigt der Unterwelt und fühlt sich wie neu geboren.

Das Parfüm von Föhren und Arven füllt die Luft mit der Sehnsucht nach jener längst vergangenen Zeit, als das Tal vor über hundert Jahren erschlossen wurde.

Begehbar ab Mitte Mai bis Mitte Oktober. Postauto ab Bahnhof Meiringen. Eintrittspreis: CHF 8.– (Kinder: CHF 4.-). Rundgang: etwa 45 Minuten.

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Burganlage Hohen Rätien: Blumenwiesen und der jähzornige Ritter Cuno

Text: Nicole Müller

Atemberaubende 250 Meter ragen die trutzigen Steilwände senkrecht empor und bergen auf ihrem Gipfel ein Kleinod unerwarteter Schönheit: Hohen Rätien. Betritt man das Plateau zwischen den uralten steinernen Türmen, breitet sich eine sanfte Wiese aus, und verwunschene Bäume laden zur Rast in ihrem Schatten ein.

Die spektakuläre Aussicht reicht von fernen Schneebergen über das Tal weit unten bis zum Einschnitt der Viamala-Schlucht. Schon vor Tausenden von Jahren waren die Menschen fasziniert von diesem ungewöhnlichen Ort und bescherten ihm eine aufregende Geschichte – so auch die Saga vom jähzornigen Ritter Cuno, der sich samt Pferd in den Abgrund stürzte. Gelände ganzjährig begehbar.

Zu Fuss ab Thusis oder dem alten Bahnhof Sils (beides etwa 40 Minuten).

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Baumschulbahn Schinznach: Es schnaubt und prustet

Text: Andrea Haefely

Zugegeben, mit der Transsibirischen Eisenbahn kann die Baumschulbahn Schinznach nicht wirklich mithalten. Statt 9288 Kilometer von Moskau nach Wladiwostok führt sie rund 3 Kilometer durch das 25'000 Quadratmeter grosse Gelände der Baumschule Zulauf, statt durch Tundra und Taiga vorbei an Jungbäumen und Rosenbeeten. Und wer auf den Baikalsee hofft, muss mit dem Baumschulsee vorliebnehmen.

Doch die acht historischen Dampflokomotiven, die im Sommerhalbjahr Gross und Klein durchs Gelände schaukeln, sind genauso echt wie ihr Schnauben und Prusten und der Qualm, der aus dem Schornstein pufft.

Wer keine Lust auf historisches Rollmaterial hat – übrigens das einzige mit 600 Millimetern Spurweite schweizweit –, kann den Park plus Baumschule auch zu Fuss erkunden. Die Anlage ist von Mitte April bis Mitte Oktober geöffnet. Die Einzelfahrt kostet für Erwachsene CHF 6.–, für Kinder CHF 3.–. An Wochenendnachmittagen alle 30 Minuten, Restauration und ein Platz zum Würstchengrillen und Picknicken sind vorhanden.

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Radweg Nr. 31: Im lauen Wind durchs Maggiatal

Text: Andres Büchi

Entlang von Melezza und Maggia erfährt man in gemütlichem Tempo auf weitgehend romantischen Velowegen den Frühling. In den Felsformationen bei Ponte Brolla funkelt das Wasser wie ein Versprechen, während abseits der Strecke verträumte Tessiner Dörfer wie Avegno und Cordevio frisch herausgeputzt noch scheinbar unberührt dem Sommer entgegendösen.

Velos unbedingt im Voraus reservieren. Familien bitte beachten: Die Miete eines E-Bikes ist erst ab 16 Jahren möglich.

Strecke: Tenero–Maggia–Tenero, gut 46 Kilometer.

E-Bikes kosten ab CHF 50.–/Tag, Velos ab CHF 35.–/Tag.

Telefon 091 730 96 62, www.e-bike-park.ch

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Tropenhaus Wolhusen: Papayas im Luzernischen

Text: Claudia Imfeld

Die Luft ist warm und feucht – und voller Düfte. Papayas, Bananen, Guaven, Kakao- und Sternfrüchte hängen an den Bäumen, dazwischen wächst tropisches Gemüse und Gewürz, in grossen Wasserbassins schillern Buntbarsche.

Durch diesen «Tropenwald» in Wolhusen LU schlendern Besucher auf eigene Faust oder lassen sich während Führungen (unbedingt reservieren) erklären, wie das Ökosystem mit Fischen und tropischen Früchten funktioniert. Wer die exotischen Produkte gleich kosten will, setzt sich im Restaurant unter Bananenbäume.

Entstanden ist das Tropenhaus, um die Abwärme einer nahen Erdgas-Pumpstation zu verwerten. Bis zu 45'000 Besucher staunen jedes Jahr über sattgelbe Kakaofrüchte oder grüne Guaven. Derzeit läuft eine Ausstellung zum Thema Schokolade und Glück.

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Tropfsteinhöhle Réclère und Dino-Park: Zu Stalagmiten und Stegosauriern

Text: Stefan Bachmann

Wer bei Réclère JU durch Wald und Wiesen streift, ahnt möglicherweise nicht, welcher Schatz sich genau unter seinen Füssen befindet. Eine riesige Halle erstreckt sich da unterhalb der Erdoberfläche, ein Naturwunder, abschüssig und verwinkelt, verziert mit Stalagmiten und Stalaktiten.

Entdeckt wurde die Höhle 1886; heute führt ein 1,5 Kilometer langer Weg mit 500 Treppenstufen durch die geheimnisvolle Unterwelt, bewältigbar in rund einer Stunde. Höhepunkte des Rundgangs sind ein unterirdischer See – und der Dom, mit über 15 Metern Höhe der grösste Stalagmit der Schweiz.

Momente des Staunens bietet gleichenorts auch der Préhisto-Parc: ein zwei Kilometer langer Waldweg, der an 40 lebensgrossen Nachbildungen von Dinosauriern und anderen prähistorischen Geschöpfen vorbeiführt. Vor allem Kinder lieben die gepanzerten und gehörnten Tiere. Gasthaus, Zeltplatz und neu ein Jurtendörfchen runden das Angebot ab. Geöffnet ab 1. April bis 1. November, Reservation empfohlen.

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Papiliorama: Wo die Puppen fliegen lernen

Text: Susanne Loacker

Seit einem Vierteljahrhundert beherbergt das Papiliorama im freiburgischen Kerzers Schmetterlinge. 60 Arten sind es mittlerweile, und jede Woche werden Hunderte von Puppen aus den tropischen Regionen der Welt angeliefert. Einige Schmetterlinge vermehren sich aber auch vor Ort.

Die Besucher können den gesamten Lebenszyklus mitverfolgen, vom Ei über die Raupe bis zur Puppe. Scheint die Sonne, sieht man besonders viele Schmetterlinge umhergaukeln.

In der Zeit, die man unter der Kuppel des Papilioramas verbringt, ist man in einer stillen, feuchtwarmen, bunten Welt, die nach einem langen, düsteren Winter einfach guttut und die Stimmung hebt.

Geöffnet ist das Haus der Schmetterlinge an 363 Tagen im Jahr. Im Sommerhalbjahr von 9 bis 18 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene CHF 18.–, Studenten CHF 15.–, Kinder und Jugendliche von 4 bis 15 CHF 9.–, Kinder bis 3 Jahre dürfen gratis hinein.

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Technorama: Wir lassen es wieder zünftig krachen

Text: Alexandra Bröhm

Plötzlich tutet ein Horn, ein Warnsignal für alle Besucher im ersten Stock. Schnell die Ohren zuhalten, denn gleich knallts. «Gas, ein Hauch von Nichts» heisst die Präsentation.

Vom Parterre dringt immer wieder dumpfes Grollen hinauf, dort sind Strom und Blitze Thema.

Wissenschaft zum Hören, Fühlen und Sehen bietet das Technorama in Winterthur auf drei Etagen. «Selbst ausprobieren» heisst überall das Motto, egal, ob man fünf, fünfzehn oder fünfundfünfzig ist: Fröhlich drückt man Knöpfe und kippt Schalter.

Es geht um Wasser, Natur, Magnetismus, Mechanik, Elektronik oder unsere Wahrnehmung.

Und weil sich die Ausstellung über drei Etagen erstreckt, kann man sogar an einem regnerischen Sonntag hingehen, denn die Besucher verteilen sich erstaunlich gut.

Erwachsene zahlen CHF 28.–, 6- bis 15-Jährige CHF 17.–, Kinder unter 6 gratis.

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Pfahlbauanlage Gletterens: Im Haus unserer Vorfahren

Text: Otto Hostettler

Wer das Pfahlbauerdorf Lacustre Gletterens am Neuenburgersee besucht, reist in die Frühgeschichte der Schweiz zurück. Wo Archäologen einst gut erhaltene Überreste eines neolithischen Dorfes freilegten, steht heute eine Gruppe authentisch rekonstruierter Hütten. Sie widerspiegeln das aktuelle Wissen über die Pfahlbauer und ihre Lebensweise vor 5000 Jahren.

Das Zentrum ist zum Forschungsfeld für experimentelle Archäologie geworden, mit spannenden Workshops und Veranstaltungen. Besucher können sich in Alltagsaktivitäten der Pfahlbauer üben, etwa im Zerlegen eines Wildschweins mit einer Feuersteinklinge.

Das Pfahlbauerdorf liegt an der nationalen Veloroute Nr. 5 und lässt sich gut mit einem Ausflug ins riesige Naturschutzgebiet Grande Cariçaie verbinden. Geöffnet vom 1. Mai bis 31. Oktober Erwachsene bezahlen CHF 4.– Eintritt, Kinder CHF 2.-.

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Hängebrücke Sigriswil: Fussgänger in der Luft

Text: Daniel Benz

Ängstlichen klopft das Herz bis zum Hals: Der Weg zur Brücke, die bis zu 180 Meter über Grund verläuft, führt ausgerechnet am Friedhof vorbei. Wen hier der Todesmut verlässt, kann sich immer noch überlegen, die Gummischlucht zwischen den Thunersee-Dörfern Sigriswil und Aeschlen auf dem festen Grund des Wanderwegs zu überwinden. Das ist auf dem stotzigen Pfad allerdings ziemlich beschwerlich und dauert eine halbe Stunde.

Eben darum eröffnete man letzten Herbst eine luftige Direttissima: die Fussgängerhängebrücke mit einer Spannweite von 340 Metern. Seinen inoffiziellen Titel «Panoramabrücke» trägt das filigrane Bauwerk zu Recht, denn der Ausblick auf den tiefblauen See und die Berner Oberländer Alpenkette ist spektakulär.

Den Ängstlichen, die es bis hierhin geschafft haben, sei empfohlen: Blick ins Weite und nicht durch die Löcher im Boden in die Tiefe. Die ganzjährig begehbare Brücke ist Teil des 56 Kilometer langen Panorama-Rundwegs Thunersee.

Anreise mit dem Zug nach Thun, Regionalbus nach Sigriswil. Die Überquerung des weitgehend mit privaten Mitteln erstellten Bauwerks kostet CHF 8.– für Erwachsene, Kinder bis 16 Jahre und Einheimische gratis.

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Seilpark Atzmännig: Wie eine Spinne im Baum

Text: Stefan Bachmann

Kinder wählen die «Frechspatz»- und die «Schmutzfink»-Route. Mama und Papa testen ihren Mut auf dem «Balanceakt». Ehrgeizigere rasen auf dem «Seilbähnchenspass» durch den Wald, oder sie stählen auf der schwierigen «Diavolezza»-Route Muskeln und Nerven.

Doch nicht nur Mut und Kraft werden im Seilpark Atzmännig geübt – auch Geschicklichkeit und Gleichgewicht sind gefordert.

Schiefgehen kann nicht viel: Zu Beginn wird alles genau erklärt, und man ist auf den Routen ständig per Seil und Karabiner gesichert.

Der Seilpark ist Teil des Freizeitzentrums Atzmännig im Zürcher Oberland, das auch eine Rodelbahn und weitere Attraktionen bietet.

Zehn Routen mit über 100 Kletterelementen aus Seil und Holz sind zu überwinden. Sie führen bis in die Wipfel, wobei die höchste Route auf bis zu 16 Metern über dem Boden liegt.

Man ist stets zu zweit unterwegs, Alleingänge sind nicht erlaubt. Einziger Wermutstropfen: Kinder unter 8 können bloss zwei Routen begehen. Material wird keines benötigt.

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Paxmal: Musse und Flugstunde

Text: Michael Krampf

Der Maler Karl Bickel baute das Paxmal eigenhändig. Nach 25 Jahren war die Anlage hoch über dem Walensee fertig. «Ein stiller, friedlicher Ort für innere Sammlung und Meditation», steht im Prospekt.

Nach der Einkehr geniessen Gäste die grandiose Aussicht auf Walensee und Seeztal.

Wer mag, wandert den Alp- und Kulturweg entlang oder fliegt mit dem Gleitschirm ins Tal.

Erreichbar per Auto via Walenstadtberg bis Schrina-Hochrugg oder Bus ab Walenstadt bis zur Rehaklinik Walenstadtberg, dann eine Stunde zu Fuss. Die Alp Schrina ist von Juni bis September bewirtet. Eintritt gratis. Tandemflüge: CHF 195.-.

Telefon 079 694 54 01 oder www.gs-alpina.ch