Seit die Antenne nicht mehr auf dem Stalldach steht, gebären seine Kühe keine blinden Kälber mehr. Für den Winterthurer Bauern Hans Sturzenegger ist klar: Seinen Tieren gehts wieder gut, weil die Mobilfunkantenne der Telekomfirma Orange, die sieben Jahre lang auf seinem Stalldach stand, weg ist (siehe Artikel zum Thema).

Den letzten Beweis dafür zu erbringen ist nach heutigem Wissensstand unmöglich, doch der Zusammenhang zwischen der Strahlung und den kranken Tieren scheint offensichtlich. In den sieben Jahren waren 31 Kälber mit sogenannten nuklearen Katarakten, dem grauen Star, geboren worden. Weitere, auch ausgewachsene Tiere, hatten Blutungen, ein defektes Immunsystem, Husten oder Abszesse. Hinzu kamen Totgeburten, und es mussten Notschlachtungen vorgenommen werden.

Kaum hatte Orange nach jahrelangem Tauziehen die Antenne im Juni 2006 abgebaut, kehrte im Stall Ruhe ein. Zwar wurden im Folgejahr nochmals fünf Kälber mit grauem Star geboren, 2008 aber nur noch eines. Und dieses wie auch letztes Jahr erblickten bis jetzt alle Kälber gesund das Licht der Welt.

Eine Studie stützt den Verdacht

Dass die Strahlung von Mobilfunkantennen einen Einfluss auf Mutterkühe und Kälber hat, zeigt auch eine Studie der Universität Zürich. Tiermediziner Michael Hässig stellte fest: «Die Resultate zeigen einen Zusammenhang zwischen den Katarakt-Kälbern und der Sendeleistung der nächstgelegenen Mobilfunkantenne sowie der Gesamtleistung der umliegenden Antennen.» Den heute gesunden Viehbestand von Bauer Sturzenegger sieht er als weiteres Indiz dafür.