Es bestehe, so Triemli-Direktor Markus Müller, der «begründete Verdacht», dass Bertel und sein Team Patientendaten hätten mitgehen lassen. So hätten sie Adressen mitgenommen und versucht, mit Briefen Patienten abzuwerben. «Alle Ärzte unterschreiben bei Eintritt ins Spital einen Revers, in dem sie auf die Pflichten in Bezug auf Berufsgeheimnis, Amtsgeheimnis und Datenschutz aufmerksam gemacht werden», sagt Müller. Bertel und seine Leute seien nach Eingang ihrer Kündigung nochmals schriftlich auf diese Regelung hingewiesen worden.

Osmund Bertel, der die Herzabteilung am Triemli während mehr als 20 Jahren leitete, erfuhr von der Strafanzeige gegen ihn durch den Beobachter. Er hält das Ganze für eine «Kampagne» gegen ihn.

Patienten ans Herz gewachsen
Es stimme zwar, erklärt Bertel, dass er und sein Team im Mai die «persönlichen Patienten» über den Wechsel schriftlich informiert hätten, doch «wir haben keine Patientendaten aus dem Triemli mitgenommen». Es handle sich um schwerkranke Patienten und teils um langjährige persönliche Beziehungen. «Da konnten wir doch nicht einfach von der Bildfläche verschwinden, ohne unsere Patienten darüber zu informieren.» Zudem habe man in den Briefen erwähnt, dass es den jeweiligen Patientinnen und Patienten freistehe, sich weiterhin im Triemli behandeln zu lassen.