Seit die Gebrüder Knie dem öffentlichen Druck nachgegeben haben, existiert in der Schweiz nur noch ein Delfinarium: das Conny-Land. Die Parlamentarische Gruppe für Tierschutz 55 Mitglieder aus allen Parteien will nun auch die Anlage in Lipperswil schliessen. Sie fordert ein «unverzügliches Verbot», weil eine artgerechte Haltung der Delfine in Bassins nicht möglich sei. Nationalrätin Pia Hollenstein: «In den Ozeanen schwimmen die Tiere täglich mehrere hundert Kilometer weit.» In einem Becken mit knapp 300 Quadratmeter Oberfläche wie im Conny-Land sei den Tieren «ein würdiges Leben» nicht möglich.

Auf den Druck der Öffentlichkeit reagieren auch die Besitzer des Conny-Land, allerdings anders als erwartet. Sie wollen nicht schliessen, sondern ausbauen. Geplant ist ein zusätzliches Becken von 160 Quadratmetern. Doch auch mit neuem Becken bleibt die Delfinhaltung unbefriedigend und letztlich nicht ungefährlich. Die Delfine, Symbole für Friedfertigkeit, werden häufig aggressiv, wenn sie als Streicheltiere missbraucht werden. In Brasilien kam ein Kind in einem Delfinarium ums Leben, nachdem es sein Softeis ins Blasloch eines Delfins gesteckt hatte. Das Tier griff an und tötete das Kind.

Doch das Conny-Land sieht genau in diesem Bereich seine Zukunft. Der Kontakt zwischen Mensch und Tier soll mit dem erstmals durchgeführten Winterprogramm intensiviert werden.