Heidi Gamma ist in Andermatt UR aufgewachsen selbstverständlich mit Skiern. Tiefschneefahren hat sie schon als Teenager fasziniert. Dann der entscheidende Kick: Ein amerikanisches Filmteam drehte in Andermatt einen Film über Extrem-Skifahren. «Das faszinierte mich komplett. Mir wurde klar, was auf Skiern alles möglich ist.» Sie wagte sich an steilere Hänge.

Im französischen Chamonix rutschte sie dann per Zufall in die Freeski-Szene. «Mach doch auch mit», forderten sie die Kollegen auf. Und schon nahm sie an einer Konkurrenz der Skiverrückten teil. «Ich wurde gleich Zweite obwohl ich nicht mit Salti und weiten Sprüngen glänzte.» Seither lassen sie die Abfahrten nicht mehr los, bei denen sie den Kopf gebrauchen muss, um heil durchzukommen. Neue Herausforderungen sind ihr überall auf der Welt willkommen, seis nun in Las Lenas, Argentinien, oder beim Heliskiing in Valdez, Alaska. «Dort ist der Schnee anders beschaffen, er hält besser an der Unterlage. Bei uns würde man an so steilen Hängen ein Schneebrett auslösen.» Woher nimmt sie die Motivation? «Wenn man den inneren Schweinehund mal überwunden und den Nervenkitzel im Hang ausgekostet hat, stellt sich ein irres Lebensgefühl ein. Da weiss man, was Leben ist.» Es verwundert sie nicht, dass junge Leute diesen Kick suchen. «Unser Leben ist geordnet, den Überlebenskampf gibts schon fast nicht mehr. In entlegenen Gebieten Afrikas begegnen die Bewohner mal einem Löwen. Dieser Adrenalinschub ist uns versagt wir holen uns das im Sport.»

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