«Meine Mutter sagt immer, ich solle etwas weniger für die Schule machen und mehr die Freizeit geniessen. Sie ist sehr froh, dass ich jetzt einen Freund habe und ein wenig abgelenkt bin – was jedoch nicht heisst, dass ich weniger gut in der Schule bin. Ich bin schon ziemlich ehrgeizig und will immer alles ganz genau wissen. Das habe ich vermutlich von meinem Dad abgeschaut: Er ist auch ein logischer Denker, will alles begreifen und nicht einfach irgendetwas auswendig lernen.

Als ich vom ‹Swiss Young Physicists’ Tournament›, einem Physik-Wettbewerb, hörte, dachte ich, dass das spannend werden könnte, habe teilgenommen und mich für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. Der hat im Sommer im Iran stattgefunden, und es war ein unglaubliches Erlebnis – auch wenn wir als Vertreter des Schweizer Teams nicht allzu gut abschnitten. Meine Maturaarbeit widme ich auch der Physik, der Titel lautet ‹Taylor Bubbles – a critical phenomenon described by dimensional analytically derived dimensionless numbers›. Ich weiss, das versteht kein Mensch, aber eigentlich geht es darum, in Rohren aufsteigende Luftblasen physikalisch zu beschreiben.

Auch Frauen verstehen nämlich was von Naturwissenschaften. Das hat mich schon immer genervt: Wenn ein Mädchen eine gute Mathearbeit schreibt, heisst es: Die ist aber fleissig. Doch wenn ein Junge dasselbe macht, heisst es: Der ist aber intelligent. Meine Eltern haben jedoch nie zwischen mir und meinem älteren Bruder unterschieden. Vielleicht bin ich auch deshalb so, wie ich bin. Im Ausgang erlebe ich oft komische Reaktionen, wenn mich Leute anquatschen. Die schauen nur aufs Äussere, und wenn wir dann anfangen zu diskutieren, sind sie ziemlich verblüfft.»