Die eigenen vier Wände scheinen gerade angesichts der bereits hohen Börsenkurse und der weltweiten politischen Verunsicherung eine sehr gute Altersvorsorge zu sein. Persönlich würde ich ein möglichst schuldenfreies Eigenheim an guter Lage einer Aktieninvestition vorziehen. Bei Ihren Überlegungen gilt grundsätzlich: Lässt sich das Spargeld risikolos nicht besser als zum geltenden Hypothekarsatz anlegen, sollten Sie eine Amortisation in Betracht ziehen.

Der Hypothekarzins zu 3,25 Prozent ergibt infolge der Amortisation eine Einkommenserhöhung von 3’250 Franken, das macht nach dem Steuerabzug von 30 Prozent beziehungsweise 975 Franken ein Mehreinkommen von netto 2’275 Franken aus. Somit müssen Sie mit Schwergewicht auf Sicherheit eine Nettorendite nach Steuern von 2,275 Prozent erzielen. Dies ist beim heutigen tiefen Zinsniveau nicht möglich.

Setzen Sie auf sichere Werte
Beim Vergleich von Geldanlagen mit einer Amortisation sollten Sie immer auf sichere Werte abstellen. Ihr Eigenheim ist ja auch keinen hohen Kursschwankungen ausgesetzt. Hausbesitzer können den wichtigen Grenzsteuersatz durch Eingabe ihrer Eckdaten unter www.credit-suisse.com/... (wählen Sie den Indexpunkt «S», «Steuerrechner», «Steuerdetails») selber ermitteln.

Womöglich wird Ihr Bankberater versuchen, Ihnen dieses Vorgehen auszureden, und argumentieren, dass Sie mit Aktien längerfristig besser fahren: Er verdient nämlich keine Börsenkommissionen an der Amortisation. Es ist immer vorteilhaft, die Hypothek so weit zu reduzieren, dass die Restschuld auch bei steigenden Zinsen keine Probleme verursachen kann. Zur Erinnerung: Der bisher höchste Zins lag 1992 bei acht Prozent, derjenige für zweite Hypotheken sogar bei neun Prozent. Weitere Amortisationen würde ich Ihnen dann indirekt über die Säule 3a empfehlen. Damit profitieren Sie auch von den steuerlichen Vorteilen.