Pascal Couchepin: Rentenalter 67
Das Rentenalter soll 2015 auf 66 und 2025 auf 67 Jahre heraufgesetzt werden. Der Mischindex – Berücksichtigung von Teuerung und Reallöhnen – wird bei der Festlegung neuer Renten berücksichtigt, laufende Renten werden nur an die Teuerung angepasst. Erhöhung der Mehrwertsteuer bei mittlerem Wachstum um 1,8 Prozent.

Das meint der Beobachter: «König Pascal» wird die Mehrheit seiner Untertanen kaum überzeugen können, für eine tiefere Rente zwei Jahre länger zu arbeiten.

FDP-Modell: Renten seltener anpassen
Das Rentenalter soll erhöht werden, sobald die wirtschaftliche und demografische Entwicklung dies verlangt. Die Renten werden nur noch alle drei Jahre angepasst, der Mischindex wird geändert. Die Mehrwertsteuer wird nur bei «genügenden Sparmassnahmen» erhöht.

Das meint der Beobachter: Siehe Modell Couchepin.

Economiesuisse: Rentenalter 68
Das Rentenalter soll bis 2018 schrittweise auf 68 erhöht und die Anpassung der Renten an die Teuerung «überprüft» werden.

Das meint der Beobachter: Die Arbeitgeber müssten zuerst beweisen, dass sie ältere Angestellte beschäftigen können.

11. AHV-Revision: Frauenrentenalter 65
Das Frauenrentenalter wird bis 2009 auf 65 gehoben; ab 62 kann eine gekürzte Rente, ab 59 eine gekürzte halbe Rente bezogen werden. Die Mehrwertsteuer wird zugunsten von AHV und IV um maximal 2,5 Prozentpunkte erhöht; bei den Witwenrenten wird gespart. Die soziale Abfederung der Frührente für kleine Einkommen ist noch umstritten.

Das meint der Beobachter: Das Frauenrentenalter 65 und eine höhere Mehrwertsteuer sind unumgänglich; die soziale Abfederung dürfte im Parlament scheitern.

CVP-Modell: Flexibles Rentenalter
Mit der 11. AHV-Revision ist die erste Säule bis 2015 gesichert. Statt eines fixen Rentenalters soll ein nach oben und unten offenes Bandbreitenmodell gelten, das längere Erwerbstätigkeit fördert.

Das meint der Beobachter: Tönt gut, lässt aber wichtige Fragen unbeantwortet – etwa welches Pensionierungsalter die CVP im Durchschnitt anstrebt.

Franz Jaeger: Kinderlose zahlen mehr
Leuten mit keinen oder wenigen Kindern werden die AHV-Rente gekürzt oder die Beiträge erhöht, fordert der Ex-Nationalrat.

Das meint der Beobachter: Staatliche Geburtenpolitik passt schlecht zu einer Demokratie.

Gewerkschaftsbund/SP: Lohnprozente
Sicherung für die nächsten zehn Jahre durch das seit 1999 erhobene volle Mehrwertsteuerprozent, jedes Jahrzehnt ein Lohnprozent mehr bei mittlerem Wachstum. Notfalls «moderate» Erhöhung der Mehrwertsteuer und Einsatz der Erträge der Nationalbank.

Das meint der Beobachter: Mehr Lohnprozente belasten die erwerbstätige Generation und sind deshalb problematisch.

SVP-Modell: Nationalbankgold
Keine Heraufsetzung des Rentenalters bis 2015 und keine Mehrwertsteuererhöhung. Das seit 1999 erhobene zusätzliche Mehrwertsteuerprozent soll nur für die AHV verwendet werden, wie auch mindestens zwei Drittel des überflüssigen Nationalbankgolds.

Das meint der Beobachter: Die Verwendung des Nationalbankgolds für die AHV ist eine interessante Idee – aber ohne Erhöhung der Mehrwertsteuer gehts nicht.

Avenir Suisse: Pensionierung in Etappen
Verlängerung des Erwerbslebens über 65 hinaus, Schaffung einer «vierten Säule». Der Rückzug aus dem Berufsleben soll in Etappen via Verringerung des Arbeitspensums erfolgen; abrupte Frühpensionierungen sollen die Ausnahme werden.

Das meint der Beobachter: Ein diskussionswürdiger Vorschlag.