Beobachter: Die UBS hat heute bekanntgegeben, dass sie in der Schweiz bis zu 1500 Personen entlassen wird. Wissen Sie bereits, wie viele es im Kanton Zürich sein werden?
Bruno Sauter: Wir rechnen mit 500 bis 700 Personen. Allerdings werden die gestaffelt bei uns eintreffen, da sie unterschiedliche Kündigungsfristen haben.

Beobachter: Welche Profile bringen diese Leute mit – und wie gut sind sie platzierbar?
Sauter: Im Durchschnitt handelt es sich um ordentlich bis gut ausgebildete Fachkräfte, die vielseitig in verschiedensten Bürosituationen einsetzbar sind. Insofern sind wir sehr zuversichtlich. Wichtig ist, dass sie offen für neue Branchen sind, nicht zwingend wieder auf eine Bank wollen. Und viele werden sich natürlich an ein tieferes Lohnniveau gewöhnen müssen. Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Beobachter: In welchen Branchen können die Ex-Bankangestellten Arbeit finden?
Sauter: In Handelshäusern und Versicherungen, in unterschiedlichsten KMU, die trotz Krise rentabel wirtschaften.

Beobachter: Werden Sie Personal aufstocken müssen?
Sauter: Nein, wir haben
schon im Herbst mit dem Personalausbau angefangen – und erhalten übrigens immer wieder Bewerbungen aus dem Bankensektor…

Beobachter: In welchem Zeithorizont glauben Sie, wird das Gros der betroffenen UBS-Leute wieder einen Job haben?
Sauter: Arbeitnehmer mit solchen Profilen sind sehr gut vermittelbar, sofern sie sich wie gesagt offen für Neues und etwas bescheidener zeigen. Normalerweise rechnen wir damit, sie innerhalb eines Jahres vermitteln zu können.

Bruno Sauter ist Chef des Amts für Arbeit und Wirtschaft des Kantons Zürich. (Bild: AWA)

Quelle: Daniel Torres Bonatto