Tausende Aktenordner wurden Anfang Oktober in der Zentrale der Imperial-Gruppe im österreichischen Linz beschlagnahmt. Gegen vier Verantwortliche wird wegen gewerbsmässigen Betrugs und Untreue ermittelt. Karl Makovsky vom Landesgericht Linz beziffert den möglichen Schaden auf «bis zu 80 Millionen Euro». Imperial-Chef Faramarz Ettehadieh bezeichnet die Betrugsvorwürfe als haltlos.

Auch in der Schweiz haben sich Tausende als stille Gesellschafter an der Imperial beteiligt und Realwertbeteiligungen für happige Aufnahmegebühren von 19,95 Prozent und Laufzeiten von 20 und mehr Jahren erworben. Imperial werde «allen vertraglichen Verpflichtungen auch gegenüber Schweizer Gesellschaftern nachkommen», sagt Faramarz Ettehadieh. Der Beobachter initiierte vor drei Jahren eine Interessengemeinschaft (IG) von rund 200 Imperial-Anlegern und strengte einen Musterprozess an. Schliesslich wurde eine aussergerichtliche Einigung erzielt: Die IG-Mitglieder erhielten eine Rückzahlung – allerdings mit grossen Einbussen.

Imperial-Kunden, die aufgrund der neusten Entwicklung über das geeignete Vorgehen orientiert werden wollen, können an folgende Adresse schreiben: Beobachter, «Imperial», Postfach, 8021 Zürich. Bernhard Raos