Frische Luft und Wind im Gesicht. Das hat Rebecca besonders vermisst. Es ist Ende Juli auf dem Gotthardpass, Wolken stülpen sich über die Berggipfel, Touristen spazieren herum, Foodtrucks verkaufen Bratwürste. Mittendrin die 21-jährige Rebecca Blum. Zwei Wochen lang war sie in der Sasso San Gottardo, einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Jetzt ist sie wieder draussen – und ihrem Traum, Astronautin zu werden, einen Schritt näher. 

Asclepios heisst das Programm, an dem sie teilgenommen hat – wie der Sohn des griechischen Gottes Apollon, nach dem die Mondmissionen der Nasa in den 1960er-Jahren benannt worden waren. Asclepios ist keine echte Mondmission, aber es ist eine der realistischsten Simulationen weltweit. Im Herzen des Gotthardmassivs.

«Als Kind wollte ich die erste Frau auf dem Mond sein. Zeitlich reicht das nicht mehr, die Nasa ist schon zu weit mit ihrem Artemis-Programm», sagt Rebecca. Artemis will im Jahr 2025, nach über 50 Jahren, wieder Menschen auf den Mond bringen – darunter erstmals eine Frau. Man möchte herausfinden, wie man längerfristig auf fremden Planeten leben kann. Und man will eine Mondbasis bauen, die dereinst als Sprungbrett für Missionen zum Mars dient. «Ich würde auch gern auf den Mars fliegen», sagt Rebecca. Die Amerikanerin studiert Biologie, wird gern philosophisch und verbindet die Komplexität der Raumfahrt mit der des Menschseins.