Ein Freund, der in die USA ausgewandert ist, erlebt bei Besuchen in der Schweiz seltsame Irritationen: Er kann nicht mehr telefonieren, Bus fahren, Kutteln essen. Er braucht für Ortsgespräche plötzlich eine Vorwahlnummer, versteht den Billettautomaten nicht mehr, vermisst alte Spezialitäten auf den Speisekarten. Seine Heimat hat sich verändert - schneller, als wir es hier selbst wahrnehmen, und mehr, als dem USA-Freund lieb ist.

Wer auswandert, denkt selten an die Rückkehr. Es lockt das Neue, Unbekannte, die Heimat aber bleibt in Gedanken immer gleich. Doch die Zahlen müssten stutzig machen: Den 30'000 Auswanderern stehen 20'000 Heimkehrende gegenüber. Nicht jeder Traum vom Leben fernab der engen Schweiz scheint sich zu erfüllen: Matieu Klee hat Rückwanderer zu ihren Erfahrungen befragt (siehe Artikel zum Thema «Auswanderung: Einmal Ausland und zurück»).

Mit dem Auswandern enden auch Freundschaften. Man verliert sich im wahrsten Sinn aus den Augen. Davor ist selbst der weltoffene Bundesrat nicht gefeit. Pascal Couchepin hat bei der 5. IV-Revision die Rentenbezüger im Ausland schlicht «vergessen». Die Folgen sind für viele behinderte Auswanderer dramatisch (siehe beim erwähnten Artikel Nebenartikel «Auslandschweizer: Böses Erwachen für IV-Bezüger»). Der Pfusch bei der IV-Revision wird wohl viele von ihnen zur unfreiwilligen Rückkehr zwingen.

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