Als ihr Mann 58 Jahre alt ist, entdeckt Iris Bürki die ersten Veränderungen. Da ist zum Beispiel der gesellige Abend mit Freunden, als er ihr plötzlich eine Eifersuchtsszene macht. Manchmal tobt er wie ein kleines Kind, stampft mit den Füssen auf den Boden, schlägt mit seinen Fäusten auf den Tisch. Etwas schrullig sei er geworden, sagen die Freunde. Das Alter halt. Das will Iris Bürki auch glauben. Es wird ihr mit der Zeit immer seltener gelingen.

Der Vorfall liegt über zehn Jahre zurück. Iris Bürki heisst tatsächlich anders. Sie selbst hätte keine Bedenken, mit richtigem Namen hinzustehen. Sie habe nichts zu verstecken. Es sind ihre Söhne, die um Anonymität gebeten haben.

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Er vergisst, die E-Mails abzuschicken

Während der Pandemie ist ihr Mann, der im Finanzbereich arbeitet, mehrheitlich im Homeoffice. Er sei manchmal aus dem Büro gekommen und habe gesagt, dass sein Computer verstellt worden sei, erinnert sich Bürki. Er finde sich nicht mehr zurecht. Und: «Er hat E-Mails geschrieben, aber dann vergessen, sie abzuschicken.»