Youssef Kanana richtet sich auf. «Ich glaube nicht, dass man Sie schreiben lässt, was ich Ihnen sage.» Und dann mit leisem, bitterem Spott: «Und wenn, wird man dafür sorgen, dass andere das nicht nachmachen.» Die meisten deutschsprachigen Medien hätten Angst vor dem Thema.

«Es heisst immer: Hamas! Hamas! Hamas! Doch das palästinensische Volk ist vielfältig, es gibt Christen, Muslime, Säkulare, Drusen – und unter allen gibt es solche, die sich wehren wollen.»

Ich hätte Youssef Kanana gern widersprochen. Allein, um meinem journalistischen Selbstanspruch gerecht zu werden. Das Problem: Mittlerweile war mir selbst unwohl bei der Sache. Dabei war die Einstiegsfrage zu diesem Artikel völlig harmlos: Was geht in Palästinenserinnen und Palästinensern vor, die in der Schweiz leben, wenn in Israel die Gewalt eskaliert? Über Israelkritik, wie weit sie gehen darf und was sie mit unseren jüdischen Mitbürgern macht, hatte ich schon öfter gelesen. Wie aber geht es der Diaspora der anderen Seite?