Melkroboter sind eine grossartige Errungenschaft. Sie sparen Zeit, und Zeit ist Geld. Auch im Stall. Dumm nur, dass den Kühen das egal ist. Manchmal haben sie einfach «kä Luscht». «Wenn die Kuh den Melkroboter tritt …», so titelte unlängst die Bauernzeitschrift «Die Grüne». Ja, was dann? Die Euter voll, der Melkroboter futsch, der Betrieb gefährdet. 

Zum Glück gibt es Hilfe bei derlei Unbill. Die tretende Kuh, so erfährt man im Artikel, sei ein «technisches Risiko». Und das lässt sich versichern. Die auf den landwirtschaftlichen Bereich spezialisierte Emmental-Versicherung hatte diesen Fall tatsächlich schon einmal – und bezahlte, ohne zu murren.

Auf der persönlichen Top-Ten-Liste von Ronny Zürcher, Leiter Schaden Aussendienst, steht aber ein anderer Fall zuoberst. Eine ausgebüxte Kuhherde frass und schiss sich durch die Gärten von insgesamt fünf Nachbarn eines Bauern. Einer hatte einen Swimmingpool. Dies fasste eines der Tiere offenbar als Einladung auf – und ging baden. 

Auch die Mobiliar musste schon für allerlei schräge Schäden in der Landwirtschaft aufkommen. Weit oben auf der Bestenliste steht ein VW-Bus, den ein Wanderer nahe einer Pferdekoppel parkiert hatte. Dass dieser mit Streusalz bekleckert war, fand ein junger Wallach super: was für ein Riesen-Leckstein! Das Büssli war danach sauber, sah aber nicht mehr ganz so frisch aus.  

Risiken, die auf keine Kuhhaut gehen, existieren aber auch ausserhalb des Agrarwesens. So soll es Versicherungen geben gegen die Entführung durch Ausserirdische, gegen Ohnmacht im Kreisssaal für werdende Väter oder gegen Lottogewinne für Unternehmen, wenn ein Mitarbeiter den Jackpot knackt und von heute auf morgen Lebewohl sagt. 

Die Mobiliar soll sogar eine Seniorenreiseversicherung und eine Kindergeburtstagsversicherung anbieten, behauptet jedenfalls Chat GPT. Doch auf Nachfrage zeigt sich: Das ist Quatsch. Wer weiss, vielleicht gibt es ja bald eine Versicherung gegen den von künstlicher Intelligenz verbreiteten Unsinn.