«Dass ich anders bin, wusste ich schon im Kindergarten», sagt Roland Weber. Als Erwachsener hoffte er, er könne heterosexuell werden. Dazu besuchte er drei ausgedehnte christliche Seminare – jede Woche vier Stunden, jeweils acht Monate lang. Dort wurde gesungen, gebetet – und es wurden falsche Hoffnungen geschürt. 

Die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität von homo-, bi- und transsexuellen Menschen zu verändern – das ist das Ziel sogenannter Konversionstherapien. Sie sind vor allem in evangelikal-freikirchlichen Milieus verbreitet. Die Unterstützer der Methode sehen Homosexualität als krankhaft und behaupten, die sexuelle Orientierung sei veränderbar.