Kaum kommen sie zur Welt, purzeln Romeo und Mäh den Hang hinunter. So kann das gehen, wenn der «Hoger» steil wie eine Rutschbahn ist. Wenn die Muskeln noch zittern und kein Bein weiss, was das andere tut. Ein paar Purzelbäume, dann liegen die beiden Lämmer getrennt von der Herde.

Ihre Rettung ist die Routine. Sie trägt Dreitagebart, Dächlikappe und den Namen Thomas Fischli (Name geändert). Wie jeden Tag stapft der 61-Jährige die steile Weide hinter seinem Haus hoch. Sie liegt zwischen 1250 und 1350 Höhenmetern im Glarner Schwändital – am Ende der Welt, würden manche sagen. Früher war Fischli Architekt und wohnte in Zürich, «zmittst im Chueche». Dann realisierte er seinen Bubentraum vom Bauernhof. 14 Jahre ist das her.