Blut im Urin (Hämaturie) kann aus allen Bereichen des harnableitenden Systems stammen: aus der Niere, dem Harnleiter, der Blase, der Harnröhre und bei Männern auch aus der Prostata. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Auch wer älter als 60 Jahre ist, hat ein erhöhtes Risiko für Blutungen im Harntrakt.

Ist die rote Färbung für das Auge sichtbar, spricht man von einer Makrohämaturie. Bei einer Mikrohämaturie lässt sich das Blut nur unter dem Mikroskop oder mit einem Teststreifen nachweisen. Blut im Urin ist keine Krankheit, sondern nur ein Krankheitszeichen/Symptom.

Es gibt drei Hauptursachen für blutigen Urin
  • Entzündungen der Harnwege: Sie sind in der Regel schmerzhaft und treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Normalerweise werden sie durch Bakterien ausgelöst. Die wichtigste Massnahme ist viel trinken; häufig sind auch Antibiotika nötig. Achtung: Wenn es nicht schmerzt, heisst das nicht, dass die Verfärbung harmlos ist! Lassen Sie sie trotzdem abklären.
  • Steine im Harntrakt: Sie entzünden und verletzen die Schleimhäute, bis diese bluten. Die Steine können in der Niere auftreten, wo sie nur selten zu Beschwerden führen. Befinden sie sich dagegen im Harnleiter, stauen sie dort den Urin und verursachen dadurch heftige, krampfartige Schmerzen. Liegen die Steine in der Harnblase, resultiert ein schwacher Harnstrahl. Meist wird versucht, diese Steine zu zertrümmern oder sie mit einer Schlinge zu entfernen; in seltenen Fällen sind Operationen nötig.
  • Tumore: Sie können alle Teile des Harn- und Geschlechtstraktes erfassen. Vor allem bei bösartigen Tumoren kann es schnell zu Blutungen kommen, weshalb Blut im Urin oft der erste Hinweis auf eine Wucherung ist. Schmerzen und andere Beschwerden treten erst bei grossen Tumoren auf. Je nach Stadium kommen die klassischen Krebstherapien zum Einsatz: Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie.

Das Fazit des Medgate-Ärzteteams zum Thema Blut im Urin: Drei Viertel aller Hämaturien gehen auf Entzündungen, Steinleiden und Tumore zurück; nur ein Viertel wird durch Verletzungen, fiebrige Infekte oder durch starke körperliche Belastung verursacht. Deshalb empfiehlt es sich in jedem Fall, die genaue Herkunft des Blutes im Urin zu klären.

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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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