Dr. Jürg Hess praktiziert seit 20 Jahren Komplementärmedizin, Urs Gruber ist Heilpraktiker und gibt Kurse in Naturheilkunde. Die beiden Experten von der Stiftung Paramed beantworten die Fragen, die am häufigsten von Leserinnen und Lesern an der Beobachter-Hotline zum Thema Halsweh und Angina gestellt wurden.

Frage: Ich hatte eine Woche lang starke Halsschmerzen und verarztete mich mit Lutschtabletten aus der Apotheke. Was hätte die Naturheilkunde für mich auf Lager?

Antwort: Es gibt diverse naturheilkundliche und komplementärmedizinische

Anwendungen – zum Beispiel gezielte Ab- und Ausleitungsverfahren, klassische Homöopathie und Phytotherapie, manuelle Lymphdrainage sowie Enzymtherapie.

Daneben existieren bewährte Hausmittel: Stellen Sie bei einer Angina so weit wie möglich auf flüssige Kost um und trinken Sie frisch gepressten Zitronensaft, der mit abgekochtem Wasser verdünnt und mit Honig gesüsst wird. Kalte Halswickel mit Salzwasser oder Quark entziehen Wärme, sind entzündungshemmend und lindern die Schmerzen. Ausserdem sollte man sich viel Ruhe und Entspannung gönnen.

Frage: Meine beiden Kinder leiden unter Halsweh. Wie erkenne ich, ob sie Angina haben?

Antwort: Eine Angina beginnt in der Regel mit einer starken Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens. Dann treten Schluckbeschwerden und Halsschmerzen

auf – meist begleitet von vermehrtem Speichelfluss und Abgeschlagenheit. Bei Kindern kommt es schnell zu Fieber und Schüttelfrost. Solche Symptome können auch Laien gut erkennen – allerdings ist es für sie schwierig, Angina von einer anderen Erkrankung zu unterscheiden. Für eine eindeutige Diagnose empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Dieser inspiziert den Rachen und nimmt weitere Untersuchungen vor (Lymphknoten- und Rachenabstrich).

Frage: Ich habe einen empfindlichen Hals und bekomme rasch Halsweh. Meine Freundin riet mir, zur Vorbeugung regelmässig in die Fussreflexzonenmassage zu gehen. Was ist davon zu halten?

Antwort: Fussreflexzonenmassagen werden zwar nicht ausdrücklich gegen Halsschmerzen eingesetzt. Die Erfahrung zeigt aber, dass sie das Abwehrsystem anregen. Der Körper stellt sich dank der Massage auf die Beschwerden ein, bevor sie akut auftreten. Kommt es dennoch zu einer Entzündung, klingen die Schmerzen meistens schneller ab.

Frage: Honig gilt als bewährtes Hausmittel gegen Halsschmerzen. Ich vertrage jedoch Bienenhonig schlecht. Gibt es eine Alternative?

Antwort: Gurgeln mit Honigwasser ist tatsächlich eines der wirksamsten Naturheilmittel gegen Halsschmerzen oder wunde Stellen im Mund. Allergiker, Schwangere und Kinder sollten auf pasteurisierten Honig ausweichen.