Ich hadere, möchte aufhören, doch es artet aus: Wieder dusche ich zu lange. Unfreiwillig. Das Gift, der Dreck müssen runter.

Nach einer Dreiviertelstunde steige ich frustriert aus der Badewanne. Meine Haut ist rot. Zufrieden bin ich nicht, die Unruhe bleibt.

Andreas* (Name geändert) hat stets das Gefühl, schmutzig zu sein. Angefangen hat es mit 17. Wie alle Teenager schenkte er dem Körper besonders viel Aufmerksamkeit. Er hatte Angst, sich anzustecken, mit irgendwas. Angst vor Keimen auf Kleidungsstücken und Gift im Getränk. Und dass man ihm diese Kontaminationen ansehen würde. Andreas schämte sich. Für seine kreisenden Gedanken, die zu Ängsten wuchsen und das Leben zur Hölle machten.