Thomas B. war 20, als er begriff, wie kostbar sein Blut ist. Er wohnte bei den Eltern in Genf, als das Unispital anrief und ihn fragte: «Wäre es Ihnen möglich, ein Taxi zu uns zu nehmen?» Man brauchte dringend sein Blut für eine Transfusion. Empfänger war ein Kleinkind. «Woran es litt, weiss ich nicht», sagt Thomas, «ich weiss aber, dass es nur wenige Menschen gab, die ihm in diesem Moment helfen konnten.» Thomas war einer davon – wegen seiner Blutgruppe. Die ist so selten, dass man auf der Welt bloss vier Dutzend Menschen kennt, die sie teilen.

Erfahren hatte er von seiner raren Blutgruppe als Zehnjähriger. Als der Bluttest vorlag, schaute die Ärztin ungläubig aufs Blatt und liess die Probe erneut prüfen, in Paris und Amsterdam. Das Resultat war dasselbe: Thomas B.s Blut weist den Rhesusfaktor Null auf – ein medizinisches Wunder.