Rund 700 Leute schlossen mit dem Berner Gratisauto-Anbieter Admobile einen Vertrag ab und bezahlten bis zu 3000 Franken Kaution fürs künftige Fahrzeug, das mit aufgeklebter Werbung finanziert werden sollte (Beobachter Nr. 16/01). Obwohl sich die Anzeichen für einen Flop in den letzten Monaten mehrten, versprühten die Verantwortlichen bis zuletzt Optimismus. Jetzt sitzt der Chef der Firma, der 31-jährige André Thunström, in U-Haft. Er muss erklären, wo die rund eine Million Franken Kundengelder geblieben sind. Denn bloss 70 Autos wurden ausgeliefert.

Doch auch diese auf den ersten Blick «glücklichen» Kunden werden den Verlust zu spüren bekommen. Früher oder später müssen sie ihre Autos zurückgeben. Und wie alle anderen die Kaution abschreiben. Denn laut Untersuchungsrichter Urs Fuhrer ist es wahrscheinlich, dass das Geld längst anderwärtig verpulvert worden ist.

Mit Admobile scheitert auch der zweite Schweizer Gratisauto-Vertreiber kläglich. Bereits im Januar setzte sich der Chef der Zuger Firma Artcar mit einer Deliktsumme von rund drei Millionen Franken ins Ausland ab und liess eine ganze Reihe geprellter Kunden zurück.