Viele PC-Nutzer sind sich der Problematik vielleicht nicht bewusst, andere foutieren sich ganz einfach darum. Wie auch immer: Die Softwarepiraterie, also die illegale Benutzung kommerzieller Programme, ist eine der verbreitetsten Straftaten in der Schweiz. Laut Erhebungen der Business Software Alliance (BSA) liegt die Raubkopierrate hierzulande bei 33 Prozent (weltweit: 36 Prozent). Was heisst: Eines von drei eingesetzten lizenzpflichtigen Softwarepaketen läuft illegal.

Wer sich die Office- und Grafikprogramme seiner Firma auf dem Heim-PC installiert, die neusten Spiele auf dem Schulhof tauscht, im Internet kommerzielle Programme von «Warez»- oder «Crackz»-Sites zupft, weiss natürlich, dass er damit gegen die Lizenzvereinbarungen verstösst, die jeder kommerziellen Software beiliegen. Eine intensive Recherche der BSA bei führenden Online-Auktionshäusern in den USA, England und Deutschland beweist jedoch, dass man auch weniger offensichtlich in die Illegalität rutschen kann: 90 Prozent der auf den Auktionssites angepriesenen Programme seien raubkopiert, berichtet die BSA. Wer sie kauft und nutzt, verstösst genauso gegen das Urheberrecht wie der Verkäufer und der Fälscher. Wer auch noch erwischt wird, zahlt zumindest eine Busse sowie nachträgliche Lizenzgebühren; in schweren Fällen droht sogar Gefängnis.

Dabei ist es gar nicht schwer, originale – also legale – Softwarepakete von dubioser Ware zu unterscheiden: Unbenutzte Original-Software gibt es einfach nicht für die Hälfte oder gar einen Viertel des Listenpreises. Misstrauisch machen sollten auch Zusammenstellungen von Programmen verschiedener Hersteller auf einer CD, Software ohne oder mit kopiertem Handbuch, unprofessionelle oder gar keine CD-Labels. Diese Regeln gelten übrigens nicht nur beim Online-Kauf, sondern auch beim Computerhändler nebenan.

Wer trotz aller Umsicht glaubt, einem Softwarepiraten auf den Leim gegangen zu sein, kann das Programm von der BSA (www.bsa.ch) prüfen lassen. Wer weiss: Wenn auf diesen Hinweis hin einem Softwarepiraten das Handwerk gelegt werden kann, gibt es vielleicht eine legale Version. Immerhin entgehen der Softwarebranche allein in der Schweiz jährlich 160 Millionen Franken durch Raubkopien.

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