An die Decke hängen und ordentlich verprügeln: Damit wird ein schwarzer Boxsack beworben, mit 32 Kilo Gewicht und 90 Zentimetern Länge. Matthias Kieffer und seine Frau bestellen ihn bei einem französischen Onlineshop. Für 116 Euro plus 50 Euro Lieferkosten. Nicht für sie selbst, sondern für Kieffers Neffe, der auch der Gottenbub seiner Frau ist. Er hat mit Kickboxen begonnen und sich das Teil auf den 14. Geburtstag gewünscht. 

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Saftige Rechnung

Der Teenager freut sich, alles scheint gut. Doch dann kommt die Rechnung der Speditionsfirma Gebrüder Weiss: Fast 140 Euro soll Kieffer noch drauflegen, für Positionen wie «Einfuhrzollabfertigung» oder «Vorlageprovision». «Das bezahlen wir bestimmt nicht – das ist ja mehr als der Warenwert!», sagt Kieffer. Schliesslich war bei der Onlinebestellung nirgends die Rede von solchen Kosten. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Boxshops stand bei der Bestellung lediglich: «Als Kunde aus einem nicht-europäischen Land müssen Sie Steuern und Zölle an die zuständige Steuerbehörde bezahlen.» Nicht-europäisch, das muss geografisch gemeint sein, ist sich Kieffer sicher.