Mehr als 100000 Schweizer Handybesitzerinnen und -besitzer haben sich schon angemeldet», freut sich Norbert Rom, Mitgründer der in Österreich beheimateten Firma 7sms.com. Erst müssen sie einen Fragenkatalog beantworten. Dann erhalten die Teilnehmenden Werbe-Kurzmitteilungen auf ihr Handy, die auf ihre persönlichen Interessen ausgerichtet sind. Fürs Lesen dieser maximal sieben SMS pro Tag gibts je zehn Rappen, macht im Monat 21 Franken. Und weil man auch noch Freunde anmelden und an ihnen mitverdienen kann, erhöht sich der mögliche Profit praktisch grenzenlos.

Zwar steckt der Dienst in der Schweiz erst in der Anfangsphase. Doch schon stellen sich wichtige Fragen: Unklar bleibt zum Beispiel, was mit der Riesenmenge Daten geschieht, die 7sms.com sammelt. Wer mitmachen will, muss nämlich nicht nur die Handymarke, den Arbeitsort und das Einkommen deklarieren. Preisgegeben werden auch die persönlichen Interessen in den

Bereichen Sport, Reisen, Finanzen, Computer, Telekommunikation, Unterhaltung, Musik und Lebensart. Geschäftsleitungsmitglied Norbert Rom versichert zwar, keine persönlichen Daten an Dritte weiterzugeben. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen behält sich 7sms.com dann aber das Recht vor, die Daten für Marktforschung und Werbung «zu verarbeiten und zu nutzen».

So bleibt der Verdacht, dass die hauptsächlich jugendlichen Nutzer des Werbedienstes nicht genau wissen, worauf sie sich einlassen – und dass sie die Angaben über ihre Vorlieben und Hobbys zu billig verscherbeln. Informationen, die in der Werbewirtschaft offensichtlich heiss begehrt sind: Die Nutzer erhalten zehn Rappen. 7sms.com aber verlangt von den Firmen wesentlich mehr: bis zu zwei Franken pro verschicktes SMS.